Religiöse Diskriminierung?

Oberstes Gericht erklärt Scientology zur Religion

Der Oberste Gerichtshof Grossbritanniens hat die «Church of Scientology» zur Religion erklärt. Ein Mitglied der Gruppierung hatte geklagt, weil sie ihre Hochzeit offiziell in einer Scientology-Kirche feiern wollte.
Scientology-Gebäude in London bei der Eröffnung

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, entschied der Oberste Gerichtshof am Mittwoch (11. Dezember), dass Scientology als Religion einzustufen sei und dass daher auch die Räumlichkeiten der Gruppierung ein Ort religiöser Handlungen seien. Die Klägerin hatte juristische Schritte eingeleitet, nachdem die zuständigen Behörden sich geweigert hatten, die Scientology-Kirche als Ort für ihre Hochzeit anzuerkennen. Sie hatten sich auf ein Urteil aus dem Jahr 1970 berufen, das festhielt, dass Scientology-Treffen keine Verehrung im religiösen Sinn vorsähen.

Der Oberste Gerichtshof entschied nun einstimmig, dass dieses Urteil von einer veralteten Definition religiöser Verehrung ausgehe. Damals hiess es, diese bestehe in der «Ehrfurcht vor oder Verehrung Gottes oder eines höheren Wesens». «Religion sollte nicht auf Religionen beschränkt sein, die eine höhere Gottheit kennen», heisst es in der Urteilsbegründung des Obersten Gerichtshofs. «Das zu tun, wäre eine in der heutigen Gesellschaft nicht akzeptable Form der religiösen Diskriminierung.»

Das Gericht hielt überdies fest, dass es nicht Aufgabe der Behörde sei, über «theologische oder liturgische Feinheiten» zu urteilen und dass die Scientology-Kirche als Raum für eine Hochzeitszeremonie zuzulassen sei.

Datum: 13.12.2013
Quelle: ref.ch

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