Britische Vorstadt blüht

«Guerilla Gardening» schafft Eden

Grace Hills und ihr «Garten Eden»
Eine Frau hat in einer Vorstadtsiedlung von Leeds, Grossbritannien die Strasse in ein Farbenmeer verwandelt: Zusammen mit Nachbarn und Kindern wurden an den Strassenrändern Bäume, Blumen und Gemüse angebaut; sie nennt es den «Garten Eden».

Die 36-jährige Grace Hills hat rund 15 karge Flächen mit Pflanzen und insektenfreundlicher Flora bepflanzt. Damit will sie eine ökologische Oase in Kirkstall im Vorort von Leeds (Grossbritannien) schaffen. Sie sagt, dass sie sich vor fünf Jahren durch ihre Sorgen über die globale Erwärmung und die Zukunft des Planeten dazu inspiriert fühlte, etwas dagegen zu tun. Also entschied sie sich für «Guerilla Gardening», bei dem ohne offizielle Genehmigung öffentliche Flächen bepflanzt werden. «Eine Guerilla-Gärtnerin verwandelte ihre Strasse von einem vernachlässigten Fleck städtischen Landes in ein Meer von farbenfrohen Wildblumen», schreibt BBC dazu. Ihre Nachbarn schlossen sich mit ihren Kindern an. 

Die Strasse beherbergt bisher 19 Bäume, die Äpfel, Aprikosen, Birnen, Kirschen und Pflaumen hervorbringen. Grace Hills ist praktizierende Christin und erklärt: «Wir nennen unseren Strassenbereich Garten Eden. Der Glaube hat mich dazu inspiriert, denn der Garten Eden kommt zuerst in der Bibel vor.» Obstbäume sind hervorragend geeignet, um Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen.

Garten Eden geschaffen

Auf «X» (ehemals Twitter) bezeichnet sich die verheiratete Grace Hills als Designer/Macherin, Veganerin, Klimaaktivistin, urbane Künstlerin und Nachfolgerin von Jesus. Sie hat die Grünstreifen umgestaltet und in Wildblumenwiesen verwandelt. Dafür hat sie Samen von einheimischen Wildblumen verwendet. Später fügte sie weitere blühende Pflanzen hinzu, darunter Lupinen und Hortensien. Die Wildblumenwiesen verbinden sich miteinander. So entstehen Korridore für die Tierwelt, von denen Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge profitierten. 

«Wir haben das getan, weil uns die Umwelt am Herzen liegt. Wir wollen uns um das Klima und die ökologische Notlage kümmern», erklärt Grace Hill auf YouTube. Sie will eine Veränderung in der Gemeinde bewirken, und zwar auf eine positive Weise: «Die ‘grüne Botschaft’ besteht zu einem grossen Teil aus Dingen, die man nicht tun soll oder darf. Ich versuche etwas zu schaffen, das Freude macht.» Sie bringt Kindern bei, die Natur zu geniessen und zu schätzen. Sie will damit andere inspirieren, um hinauszugehen und Guerilla Gardening zu betreiben. «Der Ort sieht dadurch farbenfroh aus und zaubert den Menschen ein Lächeln auf ihre Gesichter», sagte Grace Hills zu BBC. «Letztes Jahr haben wir auf dem Grünstreifen Gemüse angebaut. Wenn wir vor unserer Haustür Lebensmittel anbauen und dabei keine Flugmeilen und kein Plastik verbrauchen, ist das sehr hilfreich für die Zukunft.» Grace Hills bemerkt, dass die «überwiegende Mehrheit» ihrer Nachbarn von ihrem Versuch begeistert war, die Strasse grüner zu machen. Sie erhält keine finanzielle Unterstützung für ihre Arbeit.

Gott ist ein Gärtner

In der Bibel spielen Gärten eine wichtige Rolle. Sie ziehen sich als Leitmotiv durch die Bibel. Das fängt mit dem Garten Eden an und geht bis zum letzten Buch der Bibel (Offenbarung Kapitel 22), in dem die neue Stadt Jerusalem mit einem Fluss und vielen Bäumen mit Früchten beschrieben wird. Jesus selbst hat immer wieder von Pflanzen gesprochen, zuletzt betete er vor seinem Tod in einem Garten. 

Kein Wunder, sind an vielen Orten so genannte Bibelgärten entstanden. Sie rücken wichtige Kulturpflanzen wie Weinstock, Feige und Olivenbaum in den Mittelpunkt. Darin findet man auch Pflanzen, die mit ihrem Namen auf Feste, Heilige oder andere religiöse Themen anspielen. Bibelgärten wollen Inhalte der Bibel vermitteln und erfahrbar werden – anschaulich, ästhetisch und sinnlich. Bibelgärten sind auch ein Raum, in dem Menschen zusammenkommen: Gottesdienste und Feste werden gefeiert, Kinder können hier spielen. Inzwischen ist ein «Netzwerk Bibelgärten» entstanden. Da gibt es Tipps für Menschen, die ihren Garten thematisch mit der Bibel verbinden wollen. Auch findet man dort eine Datenbank mit über 200 Bibelgärten in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. 

Dieser Artikel erschien im Dienstagsmail Nr. 864

Zum Thema:
Gigantisches Bibelmuseum: «Museum of the Bible» in Washington eröffnet

Gärten neu denken: Der Garten als Oase des Lebens
Zuerst die Arbeit: Obst, Gemüse und Gemeinschaft

Datum: 27.03.2025
Autor: Markus Baumgartner
Quelle: Dienstagsmail Nr. 864

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