Abschied von Marc Jost
Bereits als junger Pastor des Evangelischen Gemeinschaftswerks in Thun kam Marc Jost mit der Evangelischen Allianz in Berührung. «Dort war eine sehr starke lokale Allianzarbeit» und bald übernahm er den Vorsitz in der Region Thun. 2010 wurde er dann von der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) angefragt, ob er die Leitung der Arbeitsgemeinschaft Interaction und StopArmut übernehmen würde. Die Bekämpfung der Armut weltweit lag ihm schon immer am Herzen, auch auf lokal-politischer Ebene setzte er sich hierfür ein – und so kündigte er das Pastorenamt und stieg bei der SEA ein. Zwei Jahre später übernahm er dann, zusammen mit Matthias Spiess, die Co-Leitung der Evangelischen Allianz.
Highlights der SEA-Zeit
Zu den Highlights der SEA-Zeit befragt, nennt Marc Jost sofort sein Herzensanliegen, den Aufbau und die Entwicklung von StopArmut und Interaction. «Das hat sehr klein angefangen mit zehn Hilfswerken und ist heute ein Verband von über 35 christlichen NGOs und ich bin sehr dankbar für alles, was dadurch möglich geworden ist.» Auch das Thema Religionsfreiheit sei ein Highlight gewesen und die lokale Zusammenarbeit von Kirchen in der Schweiz «ist eine grosse Freude». Zudem habe sich in dieser Zeit die Zusammenarbeit mit der Allianz der französischen Schweiz stabilisiert und verbessert. «Gerade deshalb wurden nationale Projekte überhaupt möglich.»
Was erwartet ihn nun in der Zukunft? «Auf mich wartet das Bundesparlament.» Dennoch bleibt er der SEA noch erhalten. «Ich behalte ein 20%-Pensum bei der Evangelischen Allianz für Public Affairs, Öffentliche Angelegenheiten, die eben auch mit der Bundespolitik zu tun haben.»
Nachfolgerin Viviane Krucker-Baud
Seine Nachfolge in der SEA-Leitung übernimmt Viviane Krucker-Baud, die zuvor als Pfarrerin in einer reformierten Kirche in Winterthur tätig war. «Sie hat sich auch sehr im Landeskirchenforum engagiert, ist die Präsidentin des Landeskirchenforums der Evangelischen Allianz und sie ist eine Person, die das Evangelium teilt.» Durch ihren interkulturellen Hintergrund als Tochter einer Peruanerin und eines Westschweizers sei sie viersprachig unterwegs, was gerade für die Arbeitsgemeinschaft interkulturell sehr gute Voraussetzungen seien. «Ich freue mich sehr, dass ich den Stab an Viviane weitergeben kann und bin überzeugt, dass sie wiederum neue Aspekte und Netzwerke einbringen kann in die Arbeit.»
Sehen Sie sich hier das Interview mit Marc Jost an:
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Datum: 29.09.2022
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet