«Ein Bibelvers hat besonders in mein Leben gesprochen»

Den 6. Februar 2024 wird Stephanie Venier nicht so schnell vergessen. Die österreichische Skifahrerin darf sich in der Disziplin Super-G Weltmeisterin nennen. Das allererste Mal gewinnt sie eine Goldmedaille an einem Grossanlass – ausgerechnet an ihrer Heim-WM in Saalbach Hinterglemm. Dies, obwohl Venier in der Nacht zuvor lange nicht einschlafen konnte. Was ihr geholfen hat? Sie hat gebetet: «Wenn es gut wird und das der Weg ist, den ich gehen soll und trotzdem was Gutes dabei rausschaut, gehe ich nochmals in den Gottesdienst.» Ihre Inspirationsquelle war die Sportlerandacht mit Jörg Walcher von Beyond Gold. 

Es kam für die 31-Jährige noch besser an der WM: Gemeinsam mit Katharina Truppe holte sie nur fünf Tage später in der Team-Kombination – bestehend aus Abfahrt und Slalom – die Bronzemedaille.

Die freie Zeit an der WM nutzte Venier unter anderem für die Andacht. Diese führt die Sportler-Organisation Beyond Gold hauptsächlich an Grossanlässen durch. Die italienische Skifahrerin Sofia Goggia nahm auch schon daran teil. Für Stephanie Venier ist es eine Zeit, in der sie sich nur auf sich selber konzentrieren kann. «Es sind 30 Minuten, wo du entspannen und den Kopf frei kriegen kannst.» Die Andacht habe ihr sehr viel Freude bereitet, weshalb sie immer wieder gerne komme. Kennengelernt hat sie dieses Angebot vor zwei Jahren bei einem Weltcuprennen in St. Moritz.

Ohne Glauben funktioniert es nicht

Dort hat Stephanie Venier einen Bibelvers gezogen, der, wie sie selbst betont, «wie die Faust auf das Auge passt». Er stammt aus Johannes Kapitel 10, Vers 10, in dem Jesus sagt: «Der Dieb kommt, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten. Ich aber bringe Leben – und dies im Überfluss.» Diesen Vers möchte sie ab jetzt immer dabei haben, denn er inspiriere sie sehr. «Da habe ich mir gedacht, jetzt versuche ich alles auszublenden; was mich belastet hat oder wer mir versucht hat, was Schlechtes einzureden oder den Weg zu verändern.» Dabei ermutigt sie sich selber: «Stephi, du hast so viel mehr in dir als das, was du gegen aussen zeigst.»

Während einer Sportlerandacht schrieb sie alles, was sie runterzieht, auf einen Zettel, um ihn danach zu verbrennen. «Mir gefällt vor allem die kindliche Art und Weise dahinter.» Venier ist nach eigenen Angaben etwas gläubig aufgewachsen. An Olympia 2018 erhielt sie eine Wintersportbibel, die sie zwischendurch liest, vor allem die Zeugnisse anderer Sportlerinnen und Sportlern. «Ohne Glauben, egal wie es sich bemerkbar macht, ohne den funktioniert es nicht.»

Sehen Sie hier das YouTube-Interview, das Jörg Walcher an der Ski-WM in Saalbach mit Stephanie Venier führen konnte.

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