Zürcher Fachstelle Infosekta

«Nachfrage nach Beratung ungebrochen»

Die Fachstelle «Infosekta» sei weiterhin gefragt. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Sektenberatungsstelle rund 1500 Beratungskontakte. Dies entspreche einer ähnlich hohen Zahl wie im Vorjahr.
Esoterik

Im Jahresbericht 2011 stellt Infosekta zudem fest, dass seit Jahren einen Trend zu einer «starken Fragmentierung des Weltanschauungsmarktes» bestehe. 79 Prozent der Anfragen betreffen demnach unzählige bekannte und unbekannte Kleingruppen und Einzelanbieter. Bei den meisten davon handle es sich um kleine evangelikale Gemeinschaften, aber auch Geistheiler, Mentaltrainer oder Seminarangebote.

Abhängigkeit

Die zahlreichen Anfragen zu Kleingruppen und Einzelanbietern zeigten, dass auch diese teilweise «sehr problematisch sein können», schreibt Infosekta in seiner Medienmitteilung. «Gerade esoterische Angebote haken bei narzisstischen Bedürfnissen ein», nicht selten entstünden daraus Abhängigkeitsverhältnisse.

42 Prozent der Anfragen sind dem christlichen, 35 Prozent dem esoterischen und 20 Prozent dem säkularen Umfeld zuzuordnen. Unter «säkular» versteht die Beratungsstelle Organisationen ohne spirituellen Überbau, etwa psychotherapeutische oder pädagogische Angebote.

Fragen von Angehörigen

In 43 Prozent der Anfragen wenden sich Betroffene an die Beratungsstelle, weil eine Drittperson in ein mögliches «sektenhaftes Umfeld» geraten sei oder deren Angehörige unter dem Einfluss einer Sekte stehe, heisst es im Jahresbericht weiter. 3 Prozent der Anfragenden haben selbst Kontakt zu einer Gruppe. Bei 4 Prozent der Anfragenden handelt es sich um ehemalige Sektenmitglieder. 62 Prozent der Ratsuchenden sind Angehörige; 12 Prozent Partner, Freunde und Bekannte. 26 Prozent der Anfragen stammen von Institutionen.

Die Beratungsstelle beobachtet eine unveränderte regionale Verteilung der Anfragen. 44 Prozent davon stammen aus dem Kanton Zürich (inklusive Stadt Zürich). 93 Prozent der Anfragen kommen aus der Deutschschweiz; nur wenige Anfragen entfallen auf die Romandie und den Kanton Tessin.

Auf der Webseite von InfoSekta bezeichnet sich die Beratungsstelle als: «eine politisch und konfessionell unabhängige Konsumentenschutzorganisation, die sich in ihrer Arbeit an den Bedürfnissen der Ratsuchenden orientiert.»

Datum: 28.04.2012
Quelle: Kipa

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