Raum aus Zeit des Zweiten Tempels enthüllt

«Es ist aufregend, ein so prächtiges Bauwerk aus der Zeit des Zweiten Tempels freizulegen», sagte Mordechai Soli Eliav, Vorsitzender der «Western Wall Heritage Foundation».
Die unterirdischen Räume befinden sich rund 35 Meter vom Tempelberg entfernt.

«Diese Kammern sind Teil eines neuen Rundgangs durch den Westmauer-Tunnel, bei dem die Besucher faszinierende Funde sehen und zum ersten Mal auf der gesamten Strecke zwischen Überresten aus der Zeit des Zweiten Tempels spazieren gehen können, die die Komplexität des jüdischen Lebens in Jerusalem zwischen der hasmonäischen und der römischen Zeit veranschaulichen», erklärte Eliav.

Kunstvoller Brunnen

Die erste Ausgrabung erfolgte im 19. Jahrhundert vom britischen Archäologen Charles Warren. Zahlreiche weitere Grabungen folgten – jetzt, da die Ausgrabung abgeschlossen ist, sagen die Archäologen, dass der Bereich zwei identische prächtige Kammern enthält, die durch einen Gang verbunden waren, der einen kunstvollen Brunnen enthielt.

«Es wurde um 20 bis 30 nach Christus erbaut. Das Gebäude, das offenbar an einer Strasse stand, die zum Tempelberg hinaufführte, wurde für öffentliche Veranstaltungen genutzt – es könnte sogar das Gebäude der Stadtverwaltung gewesen sein, in dem wichtige Würdenträger empfangen wurden, bevor sie die Tempelanlage und den Tempelberg betraten», ordnet Shlomit Weksler-Bdolach, Grabungsleiterin der Israelischen Altertumsbehörde (IAA) den Fund ein.

Route wird noch eindrücklicher

Die Westmauer-Tunnel folgen der Westmauer, der Stützmauer des Tempelbergs zur Zeit des Zweiten Tempels vor 2000 Jahren, zur Zeit Jesu. Das Bauwerk wurde in einem für die Architektur der Zweiten-Tempel-Zeit typischen Stil gestaltet.

«Die neue Route ermöglicht ein besseres Verständnis der komplexen und wichtigen Stätte, die als Westmauer-Tunnel bekannt ist, und hebt gleichzeitig das Ausmass dieses grossartigen Bauwerks hervor», sagt Shachar Puni, Architekt der Konservierungsabteilung der IAA. «Es wird eine neue Besucherroute geschaffen, die durch das Gebäude und zum weitläufigen Gelände am Fusse des Wilson's Arch (eine der Brücken, die zum Tempelberg führen) führt.»

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