Peter Schneeberger im Talk

Rückblick oder Ausblick – Augen auf Jesus

Peter Schneeberger
Der Rückblick aufs Jahr 2024 des Theologen gibt gesellschaftliche Tendenzen und Themen in den Kirchen wieder. Er sieht ein überhitztes Jahr, nicht nur wettermässig, sondern auch gesellschaftlich, politisch und geistlich.

Den engagierten Abschluss-Talk des Jahres führt Flo Wüthrich mit Peter Schneeberger, der persönlich das Abgeben seiner Funktion als Präsident Leiter FEG und den Start als Dozent am tsc Chrischona als herausfordernd erlebte. Auch die neue Jahreslosung über das «Prüfen und Behalten des Guten» kommt im Talk zur Sprache.

Leer, aber nicht durstig

Der Präsident von freikirchen.ch (ehemals VFG) sieht ein überhitztes Klima in der Schweiz und meint, die Zeichen der Zeit, der geistliche Zustand raube ihm den Schlaf. Er führt aus: «Die Schweizer sind leer, aber nicht durstig. Viele ziehen sich stark zurück. Aber es macht mir Not und bewegt mich, wie wenig die Hilfe bei Jesus gesucht wird. Auch unter Christen – wie mit Hektik die Kirchen gestaltet werden, aber wie wenig man Menschen mit der Guten Botschaft erreicht.»

«Wir fangen oft zu gross an!»

Zu Themen wie den vielen globalen Kriegssituationen, erwidert Peter Schneeberger Folgendes: Das Schweizer Söldnerwesen habe früher grossen Schaden und Leid verbreitet und eigentlich die Kriege gefördert. Aber eine Antwort habe Henry Dunant mit seiner Friedensmission, dem Roten Kreuz und anderen Engagements gegeben.

Ein anderer Genfer erzählte ihm, wie er mit seiner Organisation im Kleinen beginnt. «Wir fangen oft viel zu gross an.» Er schicke Helfer und Familien in Kriegsgebiete, wo sie einfach bei ihnen in der Familie beginnen würden. Sie schafften Frieden und wollten das so in den anderen Dörfern weiterverbreiten, so dieser Bekannte Schneebergers.

Vogelschwarm für guten Umgang mit Not

Im Ökosystem der Kirchen werde oft das Bild eines Vogelschwarms gebraucht, dass die Vögel mit einem inneren Kompass unterwegs seien und sich formierten. Schneeberger ergänzt: «Das fasziniert mich im Kirchenumfeld, dass wir mit dem Heiligen Geist, dieser innewohnenden Kraft, Gott bei uns haben, der uns hilft, uns auf den Auftrag Jesu auszurichten.»

Dann erläutert er den Hinweis zu einem ausgewählten Bibelvers aus der Apostelgeschichte Kapitel 20, Vers 28: «'Seid achtsam mit euch selber, schaut zu eurem Herz, und achtet auf die Herde Gottes.' Einerseits wird der geistliche Kampf im Neuen Testament oft erwähnt. Aber auch Verletzungen sollte man bald in einem guten Gespräch mit dem Seelsorger und mit Jesus abgeben, um so ein bereinigtes Herz und bereinigte Beziehungen mit den Geschwistern zu haben.»

Denn wir lebten im Zwiespalt, die Fülle Gottes zu haben, aber auch Krankheit, Tod und was das Leben sonst noch mit sich bringe. In diesem Jahr habe er zweimal Babys beerdigen müssen. Das ginge nicht ohne Hoffnung auf eine Zukunft mit Gott, dem Vater, so der Pastor, dem es auch ein Anliegen ist, bei andern den Glauben zu stärken.

Prüfet alles, und behaltet das Gute

Was ist denn mit «Das Gute» des bekannten Verses gemeint, fragt der Talkmaster. Worauf Schneeberger antwortet: «Das Gute ist für mich immer Jesus Christus, also dass er der Herr ist. Die Frage ist immer: Dient es der Beziehung mit Jesus oder Jesus selber? Dass Jesus und seine Botschaft im Fokus sind.» Das bedeute aktuell, nicht zu stark bei der Endzeit, der schrecklichen Lage oder beim Antichrist zu sein, «sondern auf Jesus zu schauen, das hilft mir», ermutigt er.

Es gäbe auch Hoffnung, erzählt Flo Wüthrich, beispielsweise wie viele Menschen aus Aleppo und der Region Erscheinungen von Jesus hätten. Worauf der Talkgast erwidert, er hoffe doch, dass Jesus auch Europa besuche! So hatte er selber eine geführte Begegnung im Zug erlebt, wo er einem Fahrgast etwas von Jesus mitgeben konnte.

Das Gute vom guten Hirten

Mit dem Fokus bei Jesus, dem guten Hirten, erklärt Peter Schneeberger: «Schafe strahlen eine unglaubliche Ruhe aus. Sie sind auf den Hirten bezogen und der Hirte auf die Schafe. Jetzt aktuell, in diesem stetigen Krisenmodus, sollten wir wieder Ruhe finden. Hektik kann mit dem Sonntag durchbrochen werden. Wir setzten uns als Arbeitsgruppe im Dachverband der Freikirchengerade gegen mehr Sonntags-Verkäufe, Arbeit zu Hause/Homeoffice ein. Der Sonntag soll Ruhetag bleiben!»

«Ich bin überzeugt, dass die christlichen Werte lebensfreundlich sind. So soll diese Stimme auch gehört werden, die Werte sollen bleiben. Beispielsweise die Religionsfreiheit: Wo in Syrien von 200'000 nur noch 20'000 bekennende Christen übrig sind», erzählt der Leiter bewegt.

Alles Gute! … und noch mehr Gutes

Zum Jahresabschluss der vielen Gespräche schickt der Talkmaster und Livenet-Leiter, Flo Wüthrich, folgende Anregungen an die Zuschauer: «Auf einen guten Abschluss des Jahres 2024! Was kann ich an Gutem, Lehrreichen mitnehmen und was möchte ich eher abstreifen und hinter mir lassen?»

Sehen Sie sich hier den Talk mit Peter Schneeberger an:

Zum Thema:
Dossier: Livenet-Talk
Besondere Silvestertradition: Jahresrückblick mal anders
Zum Jahresanfang: Vier Fragen an Peter Schneeberger

Datum: 31.12.2024
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

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