«Covid zeigt fundamentale Schwäche vieler Kirchen»
Viele Gemeinden in den USA kämpfen in der COVID-19-Krise, weil sie sich vor allem auf den Gottesdienst konzentrieren statt auf andere Aspekte des Dienstes, erklärt Rick Warren. «COVID hat eine grundlegende Schwäche der Kirche aufgedeckt», erklärte der Pastor der Saddleback Church kürzlich im «Relevant Magazine».
Fünf Säulen
«Die meisten Kirchen haben nur ein Ziel: den Gottesdienst. Und wenn man den wegnimmt, bleibt nicht viel übrig. Sie wollen so schnell wie möglich zum Gottesdienst zurück, denn das ist alles, was sie haben.» Die Saddleback-Gemeinde ist nicht auf einer, sondern auf fünf Säulen aufgebaut. «Wenn man einen Kreis – den Gottesdienst – wegnimmt, bleiben immer noch vier übrig», erklärt Warren. «Die Dienste gehen weiter. Die Mission geht weiter. Die Gemeinschaft geht weiter, und die Jüngerschaft ebenfalls. Diese Bereiche funktionieren alle selbständig.»
16'000 Bekehrungen: «Wir erleben Erweckung»
Das Ergebnis: Das Gottesdienst-Verbot hat die Kirche nicht geschlossen. Stattdessen sind seit März 2020 nach Angaben Warrens über 16'000 Menschen durch den Dienst von Saddleback zum Glauben an Christus gekommen – weiterhin bekehren sich rund 80 Menschen pro Tag. «Wir erleben Erweckung», sagt Warren. Als die Pandemie zuschlug, traf sich die Saddleback-Leitung, machte eine Liste aller Probleme, die COVID hervorrief – und begann dann, sich dieser Probleme in ihrem Einflussbereich anzunehmen.
Grösster Nahrungsverteiler in Südkalifornien
«Das erste war Nahrung», erklärt Warren. Saddleback suchte Beziehungen zu jedem Schuldistrikt in Orange County und half, Nahrungsverteilungszentren aufzubauen. «Heute ist die Kirche der grösste Nahrungsverteiler in Südkalifornien und hat bisher fast zwei Millionen Kilo Nahrung an über 300'000 Familien verteilt.»
«Wir lehren unsere Leute, dass jedes Mitglied der Gemeinde einen Dienst hat», sagt Warren. «Jeder ist auch ein Missionar. Du bist ein Zeuge. Die Gemeindeglieder wissen, wie sie über ihren Glauben reden können. Wenn Leute kommen, reden sie über Jesus.» Von den 16'000 Bekehrungen seien 12'000 nicht durch Predigten, sondern durch das persönliche Eins-zu-Eins-Zeugnis von Christen zum Glauben gekommen.
Keine Diskriminierung der Kirchen
Obwohl manche Pastoren in Kalifornien das behaupteten, erklärt Warren, dass die coronabedingten Schliessungen von Kirchen keine Diskriminierung darstellten. «Das ist eine Sicherheitsmassnahme. 'Regal Cinemas' hat 650 Kinos geschlossen. Disney hat 28'000 Menschen entlassen. Wir werden nicht diskriminiert. Aber ich will nicht, dass unsere Gemeinde ein Super-Spreader ist.» Einige Kirchen spielten Lotto mit der Gesundheit ihrer Mitglieder, erklärte Warren – er wolle das nicht.
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Datum: 05.01.2021
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Post