Glauben leben, Hoffnung wecken, tanzend feiern
Die Frage wird immer wieder gestellt: «Was ist denn eigentlich ein Jesus-Freak?» Und die Antwort ist nicht ganz einfach, da Vieles zu kurz greift; ein Alternativer, eine Punkfrau, sonst irgendwie ein schräger Typ? Fast einfacher ist das Ausschluss-Verfahren, was der Jesus-Freak (JF) nicht ist: Er ist nicht Mainstream und lässt sich schlecht in eine Schublade pressen oder stillsitzend in einer «Durchschnitts»-Kirche halten.
So traf man viele Originale vom multi-gepiercten Schwarzklammotten-Träger bis zur superbunt gestylten Freak-Frau mit viel Glitzer.
Jesus first
Schaut man, was den Freaks wichtig ist und «das Freakstock im Kern ausmacht», führt die Liste bewussterweise «Jesus» als Punkt Nummer 1 an! Dann folgen Kreativität, Vielfalt, Einheit, Willkommen, Kinder, Nachhaltigkeit und Non-Profit.
So zog sich auch das Thema «Living hope» durchs Festival durch. Und nicht nur Frank «Ernsti», den es mit seiner Familie nach Belgien verschlagen hat, gab eine leidenschaftliche Botschaft in das bunte Plenum. «Wo Jesus ist, passiert all das Gute!» Damit meinte er, dass es vor allem darauf ankommt, Gott machen zu lassen, die eigenen Pläne zurückzustellen und nicht zu viel Aktivismus zu leben. Dann fliesst Segen mit Heilung, Bekehrungen und anderen Wundern.
In natürlichen Beziehungen ausserhalb der Kirche leben
Iwona P. hatte als Leitungsmitglied der JF-Bewegung und Frau den thematischen Startpunkt gesetzt.
Nebst der gelebten Vielfalt, was absolut augenfällig ist, gibt's eine starke JF-DNA, nämlich das Erreichen von Aussenstehenden oder Szene-Gängern. Es ist eine Stärke, in natürlichen Beziehungen ausserhalb des Kirchen-Kuchens zu leben und gleichzeitig besteht das Dilemma, geistlich feste Nahrung, Tiefgründiges für langjährige Jesus-Freaks zu bieten.
Afrikanischer Trommelworkshop und Wildkräuterspaziergang
Es schleckt keine Freak-Ziege weg, dass Musik massenweise das ganze Festival durchdringt. So pulsiert Punkrock oder Elektro im Gelände, und zum Morgenlob schleicht sich bereits frühmorgens Alternativ-Worship in die Gehörgänge.
Mit rund 50 Workshops tummeln sich die Festival-Besucher in weiteren Höhepunkten und zwar im bunten Mix wie:
- Created to Create – das Geschenk Kreativität neu verstehen lernen
- Jeder ist sich selbst der Nächste!?
- Ich bin mal eben wieder tot – Zum Umgang mit Angst, von einem, der sie bestens kennt
- DIY Jesuslatschen – Barfusssandalen selbst bauen
- Kontemplatives Gebet
- Life after Midnight – Jesus im Club Leben
- Afrikanischer Trommelworkshop
- Vielleicht erstmal sich selbst evangelisieren
- Wildkräuterspaziergang etc.
«Die Süsse der Gemeinschaft»
Das Freakstock ist heute ein Generationen-Festival, wo sich Senioren teils in Leder-Kluft mit Jugendlichen tummeln, denen gerade ein Baby über die Beine krabbelt. Dass die Freaks-Bewegung echt bewegt, zeigten all die Skateboard-Fahrer auf der Rampe, die Tischfussball-Kicker oder die Dart-Spieler.
«Die Süsse der Gemeinschaft» und «der tumultartige Festbetrieb», wie es die Jesus-Freaks benennen, wird in den Herzen weiterhallen und sehr wahrscheinlich auch nächstes Jahr zum Weiterfeiern führen, ganz nach dem Wort: «Wo Jesus ist, passiert all das Gute!»
Zum Autor:
Roland Streit ist Koordinator der Jesus-Freaks-Bewegung in der Schweiz.
Hier finden Sie weitere Infos:
Freakstock
Hier noch Impressionen vom Freakstock 2016:
Zum Thema:
Jesus-Freak Festival: Punkbraut, Fledermaus und andere Paradiesvögel
Alternative Künstler-Events: Wie göttlich ist meine Kreativität?
Erste Open-Source-Bibel: Volxbibel jetzt auch als App
Datum: 08.08.2019
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet