Christen in Bhutan

Das Leben einer Christin im Himalaya

Frau aus Bhutan (Symbolbild)
Über Christen in dem buddhistischen Bhutan hört man nicht viel. Kürzlich berichtete Choden gegenüber Open Doors, welche Konsequenzen ihre Entscheidung, Jesus nachzufolgen, mit sich gezogen hat.

«Ich habe Christus 2009 angenommen», erzählt Choden (Name geändert). «Gott hat mich in dem Jahr erwählt und seitdem folge ich ihm und setze meine Hoffnung auf ihn. Nachdem ich mich zum Christentum bekannt hatte, liess die Verfolgung nicht lange auf sich warten.» 

Ihr Vater war über ihre Entscheidung alles andere als glücklich. «Mein Vater erklärte, ich sei nicht länger seine Tochter. Er schlug mich auch auf mein Genick und hätte mich fast getötet», erinnert sie sich. Schliesslich wurde Choden aus dem Haus vertrieben. Dennoch hält sie an ihrem Glauben an Christus fest.

Diskriminiert am Arbeitsplatz

Doch Choden erlebte nicht nur durch ihre eigene Familie Verfolgung, sondern erlitt auch an ihrem Arbeitsplatz Diskriminierung aufgrund ihres Glaubens. Ihre Kollegen kritisierten sie und setzten sie psychisch unter Druck. Folglich war sie gezwungen, ihren Job zu kündigen. Nun kümmert sie sich zu Hause um ihre Kinder, während deren Vater als Fahrer in einem Unternehmen arbeitet.

Trotz aller Schwierigkeiten sagt sie: «Wenn ich zurückblicke, bin ich froh, für den Herrn verfolgt worden zu sein.»

Jeder ist Buddhist

Choden gibt uns einen Einblick in das, was Christen in Bhutan erdulden müssen, und bittet uns, für die Erweckung in ihrem Land zu beten. «Als Christen in Bhutan müssen wir viel für Jesus opfern. Es ist sehr schwierig, hier Christ zu sein», erklärt sie. Das Land liegt derzeit auf Platz 36 des Weltverfolgungsindex von Open Doors. 

Die Staatsreligion ist der Buddhismus, und die Menschen sind zutiefst religiös. Es wird davon ausgegangen, dass jeder in Bhutan Buddhist ist. Wer zum Christentum konvertiert, wird mit Misstrauen betrachtet. Die örtlichen Behörden weigern sich oft, Christen die notwendigen Papiere für Kreditanträge, die Eintragung von Grundstücken, Arbeitsanträge und die Erneuerung ihres Personalausweises auszustellen. Folglich werden die Gläubigen oft unterdrückt, diskriminiert und boykottiert.

Die Kirche in Bhutan

Da es in Bhutan keine registrierten Kirchen gibt, versammeln sich die Christen stattdessen in ihren Häusern. Keine der Kirchen ist offiziell vom Staat anerkannt, was bedeutet, dass Christen, die sich in diesen kleinen Gemeinschaften versammeln, illegal handeln und somit strafrechtlich verfolgt werden können.

Doch Choden ist zusammen mit 20 bis 25 anderen weiterhin Teil einer örtlichen Gemeinde. Sie ist ein engagiertes Mitglied im Kirchenchor. Ihre Kirche ist oft Zielscheibe von Verfolgung. Trotzdem machen sie weiter. «Der Herr beschützt uns», sagt sie.

Choden sagt, sie sei jetzt «stolz darauf, für den Herrn verfolgt worden zu sein». Und sie bittet uns, für sie, ihren Mann und die aktuelle Situation zu beten.

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Datum: 28.03.2025
Quelle: Open Doors CH

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