Warum trug Jesus eine Dornenkrone?
Bevor Jesus gekreuzigt wird, spielt sich im Hof des römischen Palastes in Jerusalem eine unschöne Szene ab. Der ganze Hof wird zusammengerufen und Jesus muss sich vor aller Augen entkleiden. Man zieht ihm einen roten Mantel an und drückt ihm eine Dornenkrone auf seinen Kopf. Dann verhöhnen sie Jesus, spucken ihn an und schlagen ihm auf den Kopf, so lange «bis sie genug davon haben», so steht es in der Bibel.
Die Soldaten bringen dem blutüberströmten Jesus Spott und Verachtung entgegen: So sieht also der König der Juden aus, völlig machtlos, lachen sie. Und ahnen dabei nicht, dass sich schon in dieser Szene andeutet, welch unerhörten Wandel Jesus durch seinen Tod und die Auferstehung für die Menschheit bewirkt.
Die Bedeutung von Dornen
Um zu verstehen, welche Symbolkraft Dornen in der Bibel haben, muss man ganz zurück an den Anfang gehen. Zu dem Punkt, an dem der Mensch sich entschlossen hat, seinen eigenen Willen durchzusetzen und sich damit von Gott zu trennen. Man kennt die Geschichte: Adam und Eva essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, sie wollen selbst sein wie Gott. Doch sie sind auf eine Lüge hereingefallen. Wo vorher alles nur gut war, haben sie sich für das Böse geöffnet und es in sich aufgenommen. Und das trennt sie nun von Gott, dem vollkommen Guten. Statt Gott um Entschuldigung zu bitten, versuchen sie, ihre Tat zu verstecken – mit der Folge, dass sie nicht länger bleiben können. Ihre Schuld klebt wie ein Fluch an ihnen.
Wenn man diesen Fluch näher betrachtet, ist von Schmerzen, Unterdrückung und Mühe die Rede. Und von «Disteln und Dornen» auf dem Ackerboden, durch den man eigentlich Ertrag einbringen will. Statt Ernte bringen Dornen Schmerzen und Verletzungen. Wo sie wachsen, kann nichts anderes aufkeimen. In der Bibel stehen Dornen für den Fluch, der durch die Trennung von Gott auf den Menschen liegt: der Fluch der Sünde.
Jesus, der den Fluch auf sich nimmt
Die ganze Bibel hindurch kündigen Propheten den einen Messias an, der für die Schuld der Welt sich selbst opfern wird und die Menschheit dadurch von dem Fluch befreit. In Jesus haben sich die alten Prophezeiungen erfüllt.
Jesus war völlig ohne Schuld, aber er nahm die Dornenkrone auf sich. Er gab sein Leben für alle, die nicht mehr getrennt sein wollen von Gott. Jesus hat den Fluch gebrochen, den Tod besiegt und den Weg zu Gott frei gemacht.
Die Zeit vor Ostern nutzen
Jetzt in der Fastenzeit denken Christen ganz bewusst darüber nach, was Jesus getan und erwirkt hat. Es ist eine Zeit, in der man auch über das eigene Leben nachdenken und Unkraut jäten kann. Wo habe ich andere Menschen verletzt? In welchen Bereichen meines Lebens habe ich mich von Gott getrennt? Was hält mich davon ab, Schritte auf Gott zuzugehen? Was hindert mich, Frucht zu bringen? Was will das Gute in mir ersticken? Durch was wird Liebe, Freude und Frieden in mir gedämpft?
Wenn Sie möchten, schneiden Sie sich einen Dornenzweig und stellen Sie ihn bei sich auf. Fragen Sie Gott, wo Dornen wahres Leben behindern und ersticken wollen. Und dann verbrennen Sie den Zweig an Karfreitag oder im Osterfeuer als Zeichen, dass Sie «Ja» sagen zu Jesus, «Ja» zu seinem Tod und seiner Auferstehung und «Ja» zu Gottes Nähe.
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Datum: 19.03.2017
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch