Doch der Bürochef war für Akeman ein beständiges Ärgernis, weil er einen profanen Wortschatz hatte. Dieser Mann konnte kaum reden, ohne den Namen des Herrn zu missbrauchen. Sein Reden war ständig mit Flüchen gespickt. Akeman versuchte seinen Ärger zu unterdrücken, aber innerlich baute sich ein Druck auf. Schließlich versagte das »Sicherheitsventil«. Eines Tages, als die Flüche des Mannes ungewöhnlich offensiv waren, schnauzte Akeman ihn an: »Entschuldigen Sie, mir gefällt nicht, wie Sie den Namen Gottes missbrauchen. « Er sagte es nicht ruhig oder freundlich. Es war vielmehr ein schroffer Tadel. Der Bürovorsteher nahm es nicht ruhig hin. »Entschuldigen Sie«, sagte er, »mir gefällt der Ton nicht, in dem Sie das gerade zu mir gesagt haben.« Zuerst war David Akeman stolz darauf, dass er die Sache endlich auf den Tisch gebracht hatte. Er war zufrieden, weil er es dem Kerl endlich mal gezeigt hatte. Vielleicht war das Problem jetzt gelöst. Er würde solche Flüche nicht mehr hören müssen. Er hatte das schwierige Problem in Angriff genommen und es richtig gemacht. Aber dann merkte er, dass das, was er dem Chef gesagt hatte, zwar richtig war, aber er hatte sich im Ton vergriffen. Sein Zeugnis war besudelt. Es herrschte Funkstille zwischen ihnen. Als er eines nachts im Bett lag, begriff er, was er als Christ zu tun hatte. Er nahm sich vor: »Ich gehe morgen dorthin und nehme für alles die Schuld auf mich.« Das würde seinen Stolz vernichten. Es wäre für ihn eine große Erniedrigung. Aber er biss in den sauren Apfel und am nächsten Morgen stand er vor dem Bürochef. »Ich möchte Ihnen zwei Dinge sagen, und dann werde ich gehen. Erstens ist unsere Beziehung kaputt. Wir verstehen uns nicht, und der Grund dafür bin ich. Ich habe mich nicht so verhalten, wie es hätte sein sollen. Ich sehe alles ein und bitte Sie um Vergebung. Es hat nichts mit Ihnen zu tun, es ist meine Schuld.« Der Chef war verblüfft. Jetzt war es an der Zeit, die zweite Meile zu gehen. »Und zweitens«, fuhr Akeman fort, »von jetzt an gebe ich Ihnen die erste Wahl für jeden Bericht. Wenn Sie einen Bericht übernehmen wollen, steht es Ihnen frei. Wenn Sie es nicht machen wollen, übernehme ich es. Verzeihen Sie mir. Die Berichte gehören zunächst alle Ihnen, und ich mache dann die, die übrig bleiben.« Solch eine Entschuldigung und Selbstlosigkeit sind in journalistischen Kreisen faktisch unbekannt. Der Bürochef war sprachlos. Akeman verließ das Büro dieses Mal jubelnd darüber, dass er das Verhältnis wieder hergestellt hatte. Ein paar Tage später hörte er von einem Frühstück christlicher Geschäftsleute, bei dem ein Manager ein Zeugnis seines Glaubens an Christus geben würde. Ziemlich unsicher ging er zum Bürovorstand und sagte: »Wissen Sie, ich gehe zu einem Frühstück, wo ein Geschäftsmann über seinen Glauben an Gott sprechen will. Wollen Sie vielleicht mitgehen?« Jetzt war es an Akeman, erstaunt zu sein. »In Ordnung«, sagte sein Chef. Am Ende der Versammlung übergab er sein Leben Jesus Christus als seinem Herrn und Erlöser. Akeman erläuterte: »Er brachte viele Altlasten mit und schlägt sich immer noch damit herum. Aber wenn ich nicht den ersten Schritt gemacht hätte, hätte ich diesen Mann niemals gewinnen können.« Fortsetzung: Über dem Durchschnitt leben
Datum: 05.02.2008
Autor: William Mac Donald
Quelle: Leben über dem Durchschnitt