Älteste hebräische Schrift gefunden und entziffert
Der Archäologe Scott Stripling und ein Team von Associates for Biblical Research (ABR) fanden die Tafel im Dezember 2019. Nun wurde das Fundstück ausgewertet. Entdeckt wurde die Tafel in weggeworfenem Material von Ausgrabungen, die der israelische Archäologe Adam Zertal auf dem Berg Ebal in Judäa und Samaria nahe der palästinensischen Stadt Nablus durchführte.
Es wird angenommen, dass Adam Zertal den Altar Josuas gefunden hat, nachdem er in den späten 1980er-Jahren einen Grossteil seiner Zeit mit Ausgrabungen auf dem Berg verbracht hatte.
Nach Angaben von ABR ist die Tafel mit 40 althebräischen Buchstaben beschriftet und «Jahrhunderte älter als jede bekannte hebräische Inschrift aus dem alten Israel».
Fund verblüfft
Stripling hat sich mit vier Wissenschaftlern der tschechischen Akademie der Wissenschaften und zwei Epigraphen zusammengetan, um den Text zu entziffern. Der Inhalt heisst demnach: «Verflucht, verflucht, verflucht – verflucht von Gott JHWH. Du wirst verflucht sterben. Verflucht wirst du sicher sterben. Verflucht von JHWH – verflucht, verflucht, verflucht.»
Stripling meint: «Diese Art von Amuletten ist in hellenistischer und römischer Zeit gut bekannt. Aber die von Adam Zertal ausgegrabene Keramik stammt aus der Eisenzeit I (Anm.d.Red.: In der Levante dauerte die Eisenzeit I von 1200 bis 1000 vor Christus) und der späten Bronzezeit, so dass die Tafel logischerweise aus einer dieser früheren Perioden stammt. Dennoch hat mich die Entdeckung einer spätbronzezeitlichen Inschrift verblüfft.»
Resultate noch in diesem Jahr
In Deuteronomium Kapitel 27 und Josua Kapitel 8 wird der Berg Ebal (auch Eval) als der Berg beschrieben, auf dem diejenigen verflucht wurden, die das Gesetz Gottes brachen. In Josua Kapitel 8, Verse 30-35 baute Josua einen Altar für Gott, wie Mose geboten hatte. Dann las Josua das gesamte Gesetz des Mose vor, einschliesslich der Segnungen, wenn das Volk Gott gehorcht und der Flüche, wenn es ihn verlässt.
Scott Stripling und ABR wollen ihre Ergebnisse noch in diesem Jahr in einem akademischen Artikel veröffentlichen.
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Datum: 30.03.2022
Autor: CBN / Daniel Gerber
Quelle: CBN / Übersetzung: Livenet