Christliche Zoobesitzer retteten 300 Juden
Unter Antonina und Jan Zabinski entwickelte sich der Zoo zu einem Publikumsmagneten. Besucher aus ganz Europa strömten herbei – bis zum Wendepunkt im Jahr 1939. Die Nazis marschierten damals in Polen ein und rissen das Nachbarland in den Strudel des Zweiten Weltkrieges hinein.
Das Land versank in Angst und Unterdrückung. Doch niemand litt stärker als die jüdische Bevölkerung, die bald verfolgt wurde. Jan und Antonina erkannten die Misshandlungen durch die Nazis. Die jüdische Gemeinschaft wurde an den Rand der Gesellschaft gedrängt, was unter dem Namen «Warschauer Ghetto» in die Geschichte eingehen sollte.
Dem Bösen nicht zugeschaut
Durch das Bombardement der Wehrmacht waren etliche Tiere ums Leben gekommen. Doch auch unter den Nazis blieb Jan Zoodirektor und er konnte die Grünanlagen der Stadt überwachen – auch jene im jüdischen Ghetto.
Trotz der Drohkulisse der Nazis konnten die Zabinskis dem Bösen nicht einfach zuschauen. Die beiden schlossen sich dem polnischen Widerstand an. Sie schmiedeten einen Plan, um Juden aus dem Ghetto auf die «arische Seite» hinausschmuggeln zu können.
Eigene Sicherheit aufgegeben
Über die Jahre hinweg konnten sie in ihrer zweistöckigen Villa auf dem Zoo-Areal und im Zoo selbst 300 Juden Obdach geben und sie so beschützen, obschon die Anlage der Wehrmacht suspekt vorkam. Es gelang, den «Gästen» jeweils neue Papiere zu verschaffen und sie aus der Stadt an sichere Orte zu bringen.
Antonina (im Film gespielt von Jessica Chastain) und Jan (Johan Heldenbergh) gaben gleich wie die Widerstandskämpfer ihre Sicherheit auf, um gegen das Unrecht zu kämpfen. Die beiden waren entschiedene Christen, die sich berufen wussten, sich gegen die Unterdrückung zu erheben.
«In unsicheren Zeiten aufstehen»
«Wir sollten uns an Helden wie Antonina und Jan Zabinski erinnern», schreibt die Online-Zeitung «Gospel Herald». «Wir dürfen nie vergessen, dass unser Glaube uns in Krisenzeiten rettet und stärkt.» Die Geschichte der beiden zeige, «dass Gott gewöhnliche Menschen gebraucht, um Ungewöhnliches zu tun. In ihrem Herzen wussten sie, dass sie die Arbeit des Herrn ausführen.»
Die beiden wurden später vom Staat Israel als «Gerechte der Nationen» geehrt. «Wir sollten die Vergangenheit nicht vergessen und weiterhin um Gottes Führung bitten und in unsicheren Zeiten gegen Unrecht aufstehen.»
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Datum: 01.04.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Gospel Herald