«Ich beneide gläubige Menschen»
Wie Schauspielerin Senta Berger kürzlich in einem Interview erzählte, kann sie nicht an Gott glauben. Vielleicht liegt es daran, dass bereits ihre Mutter Gott nicht positiv sehen konnte. Senta Berger erzählt, wie es dazu kam: «Meine Grossmutter starb bei einer Abtreibung. Sechs Kinder waren schon da, die Familie war verarmt, mein Grossvater krank. Als sich meine Mutter beim Religionslehrer entschuldigte, weil sie ohne Hausaufgaben kam, sagte dieser nur: «Das macht nichts, du bekommst deswegen keine Strafe. Gott hat dich schon genug gestraft.» Wer aber war dieser grausame Gott, der sie mit dem Tod ihrer Mutter bestrafte? Und was hatte sie getan? Sie verstand es nicht.»
Diese Geschichte prägte auch die Schauspielerin: «Es ist gar nicht so, dass sie mir in irgendeiner Weise den Weg zum Glauben versperrt hätte. Aber nach dem Tod meiner Grossmutter hat sie nie wieder eine Kirche betreten. Und ich? Nein, ich glaube nicht. Ich habe auch nie das Gefühl, etwas Göttliches zu spüren, das ist mir völlig fremd», gibt Senta Berger zu. Doch im Grunde ihres Herzens bedauere sie das: «Ich beneide Menschen, die glauben können. Das wäre doch wunderbar, weil man sich dann geborgen, auch in einer Gemeinschaft geborgen fühlt. Das gibt ein grosses Gefühl der Sicherheit.»
Wie ist Gott wirklich?
Manche, die sich schwer tun, zu glauben, haben ein ähnliches Gottesbild wie die Mutter von Senta Berger. Wer möchte schon gern mit einem strafenden, grausamen Gott zu tun haben? Doch ist Gott wirklich so, wie es Ihnen Eltern, Lehrer oder Pfarrer beschrieben haben? Wer oder was hat Ihr Gottesbild geprägt? Entspricht das der Realität?
Eine gute Möglichkeit, das zu überprüfen, ist: in die Bibel zu schauen. Dabei ist es wichtig, die Verse im Zusammenhang zu lesen und die Bibel als Gesamtes zu sehen. Wenn man das nicht tut, kann man durchaus einzelne Verse herauspicken, die einem ein Bild von einem wütenden, strafenden Gott vermitteln. Im Zusammenhang erkennt man dann aber zum Beispiel: Gott wird wütend, wenn Unschuldige missbraucht, ausgenutzt, und misshandelt werden.
Oder wie geht es Ihnen, wenn Sie hören, wie brutal und gewissenlos manche Menschen handeln? Wäre es nicht seltsam, wenn Gott so etwas mit einem milden Lächeln guthiesse? So ist Gott nicht, er hasst Unrecht, Schuld und Verbrechen! Er muss für Gerechtigkeit sorgen.
Gott kennenlernen
Die ganze Bibel hindurch wird Gott auch als liebend, fürsorglich und treu charakterisiert. Jesus setzt dem ganzen noch eins drauf, als er Gott wie einen Vater beschreibt, der bereit ist, alles für seine geliebten Kinder zu geben. Er ist nicht grausam, sondern barmherzig. Gott bestraft nicht durch Schicksalsschläge. Sondern er führt hindurch und schenkt die Kraft und den Mut, Schweres zu ertragen. Er ist die Liebe und «die Liebe vertreibt alle Angst», so steht es in der Bibel 1. Johannes, Kapitel 4, Vers 18. Lassen Sie sich das nicht entgehen und entdecken Sie in den vier Evangelien, wie Jesus den Vater vorstellt.
Glauben lernen
Glaube ist keine Begabung, die manche haben und andere nicht. Glauben kann man lernen. Der erste Schritt ist, sich zu öffnen für den Gedanken, dass es Gott geben könnte und dass er ganz anders ist, als man vielleicht dachte. Ein weiterer Schritt ist, bewusst nach Gott zu fragen: «Gott, wenn es Dich gibt, dann bitte offenbare dich mir. Zeig mir wie du bist.» Wenn Sie in der Bibel lesen, beten Sie, dass Gott dadurch zu ihnen spricht. Wer mutig ist, geht vielleicht mal in einen Gottesdienst, ganz unvoreingenommen. Und wer es wirklich ernst meint, kann einen Glaubensgrundkurs besuchen, wie zum Beispiel Alpha-Live. Dort kann man beten lernen und seinen ganz persönlichen Weg zu Gott finden. Gott lässt sich finden. Es ist lohnenswert, sich darauf einzulassen.
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Datum: 06.11.2016
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch