Die Ärzte gaben ihr nur noch 48 Stunden
Es war der Heiligabend, der Kiara Mun-Gavins Leben nachhaltig veränderte. Auf dem Weg in die Kirche raste ein Motorrad in das Auto, in dem die 13-Jährige mit ihrer Mutter sass. Das Mädchen hatte schwere Hirnverletzungen und wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. 48 Stunden gaben die Ärzte Kiara – und sollte sie doch länger leben, würde sie vermutlich im Wachkoma bleiben und nicht mehr aufwachen.
Zusammenstehen in der Not
Was für eine Nachricht für das Pastorenehepaar Richard und Jaci Mun-Gavin aus Durban, Südafrika, das einfach ein ruhiges Weihnachtsfest mit den sieben Kindern verbringen wollte. Stattdessen versammelten sich Familie und Freunde im südafrikanischen Krankenhaus, um für Kiara zu beten und die Eltern zu unterstützen.
Nach der ersten Operation zum Wiederaufbau des Schädels begann Kiaras Hirn so stark anzuschwellen, dass ein Teil des Schädels herausgeschnitten und in ihren Unterleib eingesetzt wurde, damit er zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurückgesetzt werden könnte.
Es folgten Tage des Bangens, Tage des Gebets, Tage des Hoffens.
«Lass die Hoffnung am Leben»
Mutter Jaci versetzte ihren Nachrichten in den Sozialen Medien den Hashtag #KeepHopeAlive, also «Lass die Hoffnung am Leben». Sie schreibt dazu: «Neun Stunden nach dem Unfall war ich zum ersten Mal allein. Ich schrie zu Gott, verzweifelt, auf meinen Knien auf dem Badezimmerteppich. Ich hielt meine Bibel fest und flehte Gott an, mir ein Wort von ihm zu geben.»
Dann las sie Psalm 37, Vers 3. Dort steht: «Hänge dein Herz an die Versprechen Gottes» (aus dem Englischen übersetzt von der The-Passion-Bibel). «Aber was sind deine Versprechen, Gott?», fragte sich Jaci. Dann las sie weiter im Psalm 37, und kam zu Vers 7: «Lass dein Herz ruhig werden in seiner Gegenwart und bete; lass die Hoffnung am Leben, während du auf Gott wartest, dass er für dich einspringt» (aus dem Englischen übersetzt von der The-Passion-Bibel).
«Die Hoffnung am Leben zu lassen war eine klare Anweisung für mich», so die Mutter von Kiara Mun-Gavins. «Das war eine klare Anweisung von meinem König. Etwas, das ich tun konnte.»
Das Weihnachtswunder geschieht
Und dann geschah das Unglaubliche: Anfang Januar wachte Kiara aus dem Koma auf. Sie konnte die Haare ihres Vaters berühren, ihren Namen schreiben, ein Buch lesen und dann sogar aufstehen. Und, was für die Ballettänzerin wohl am Wichtigsten war: Sie konnte sich auf die Zehenspitzen stellen. Sogar die Ärzte nannten es ein Wunder, ein Weihnachtswunder.
Doch die Genesung dauerte noch seine Zeit. Erst am vergangenen Freitag, 25. Januar wurde Kiara endlich aus dem Krankenhaus entlassen. Mit bunten Luftballons verabschiedete sich das Personal von ihr.
Wieder zu Hause
Die Gefahr ist noch nicht vorüber, da die Wunde am Kopf noch nicht verheilt und ihr Hirn noch sehr anfällig ist. «Wir befinden uns in Alarmbereitschaft», schreibt Mutter Jaci in ihrem Blog. «Die Jungs dürfen nicht in den Flur vor Kiaras Zimmer – sie darf nicht ohne Begleitung aus ihrem Zimmer. Richard ist extrem wachsam, er fühlt sich verantwortlich dafür, sie vor herumfliegenden Bällen und rennenden Jungs zu schützen. (…) Ich lausche nach dem Geräusch eines epileptischen Anfalls, ein Risiko, das noch jahrelang bleiben wird…»
Doch Kiara ist zu Hause. Gott hat ein Wunder nach dem anderen getan – und viele Freunde beten weiterhin für die vollkommene Genesung. Und ihre Eltern können es gar nicht erwarten, sie wieder Ballett tanzen zu sehen.
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Datum: 31.01.2019
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / sapeople.com / jacimungavin.com