«Wer sich auf Gott verlässt, wird nicht enttäuscht»
Meine Mutter war keine glückliche Frau. Selbstmord war immer wieder ein Thema, vor meiner Geburt hatte sie es schon einmal versucht. Als sie dann erfuhr, dass sie aus einer Affäre schwanger mit mir war, machte es das Leben nicht einfacher.
Ihre Sehnsucht trieb sie immer wieder in Beziehungen, unter denen ich als kleines Kind furchtbar litt. Darunter waren gewalttätige Männer, die in unserer Wohnung mitlebten und den Streit immer wieder eskalieren liessen.
Gottes Friede
Gott sei Dank war da noch meine Oma. Sie wohnte in einer anderen Stadt, kam aber regelmässig zu Besuch und machte mich schon als kleines Kind mit Gott vertraut. Sie selbst hatte sich in der Nachkriegszeit nach mehreren zerbrochenen Beziehungen für ein Leben mit Jesus entschieden.
Sie versorgte mich mit christlichen Andachtsbüchern, Kassetten und schickte mich immer wieder auf christliche Kindercamps. Ich lernte Jesus kennen. Und wenn es bei uns zu Hause besonders schlimm war, erlebte ich auf übernatürliche Weise Gottes Frieden, seine Liebe und Geborgenheit.
Taugt das Leben mit Gott wirklich?
Ich hätte Gott nie leugnen können, aber als Jugendlicher war ich mir nicht mehr sicher, ob Jesus auch in der Lage wäre, mir ein Leben zu geben, das sinnvoll, abenteuerlich und erfüllt sein würde. Meine Sehnsucht war riesig. In dieser Zeit suchte ich meine persönliche Erfüllung in Leistungssport und in Beziehungen, von denen ich wusste, dass sie mir nicht gut taten. Irgendwann wollte ich so nicht mehr weiter machen.
In einem Brief brachte ich Gott meine Sorge zum Ausdruck: «Gott, ich habe Angst vor einem langweiligen Leben. Ich habe in der Bibel gelesen, wie spannend und erfüllt das Leben der ersten Christen war. Sie haben bei dir Frieden gefunden, sie haben die Kranken geheilt, übernatürliche Versorgung erlebt und du hast sie in die ganze Welt geschickt, um davon zu erzählen, was du am Kreuz getan hast. Wenn das alles noch heute möglich ist, dann möchte ich dir mein ganzes Leben geben.»
Wer sich auf Gott verlässt, wird nicht enttäuscht
Innerlich sagte mir eine Stimme, dass ich dem Gott meiner Kindheit mit meinem Leben vertrauen kann. Für mich bedeutete das zunächst, einige schwierige Entscheidungen zu treffen. Ich musste eine Beziehung beenden, die Erwartungen einiger meiner Verwandten enttäuschen und Schritte ins Ungewisse tun.
So begann für mich vor knapp 20 Jahren eine ganz neue Lebensetappe. Ich besuchte eine Bibelschule, studierte Lehramt und Theologie und gründete 2006 das Missionswerk und christliche Ausbildungszentrum «gospeltribe». Über die letzten Jahre konnte ich zusammen mit unzähligen Jugendlichen in über 40 Ländern davon erzählen, wie Jesus wirklich alles neu macht. Und dass es für ihn keine Situation gibt, die er nicht ändern könnte. Ich habe Wunder erlebt, auch wie Menschen geheilt wurden und neue Hoffnung geschöpft haben.
Ich bin so dankbar, wie Gott mein Leben gesegnet hat. Die Entscheidung, ihm ganz zu vertrauen, war die beste, die ich jemals getroffen habe. Er hat mir eine wunderbare Frau und drei super Kinder geschenkt. Ich bin ihm von Herzen dankbar und wünsche jedem, dass er Jesus auf die gleiche Weise erlebt.
Nachtrag
Als meine Mutter 1997 die Diagnose Krebs bekam, öffnete sie ihr Herz für Jesus. Bis zu ihrem Tod nach zwei Jahren Leidenszeit ging es mit ihrem Körper täglich bergab, doch ihre Seele wurde mit jedem Tag heiler. Auch sie hat am Ende in Gott Frieden gefunden und Gottes Gnade und Vergebung erlebt.
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Datum: 30.05.2015
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / mystory.me