WM-Fussballspieler sprechen über Gott
David Kadel, Gründer der Fussball-Plattform fussball-gott.com, nennt den deutschen Nationalspieler Cacau in einem Rundschreiben einen Gewinner dieser WM. «Als ich ihn 2002 kennenlernte, war er ungefähr so bekannt wie ein Herr Badstuber vor zwölf Monaten - nämlich gar nicht! Cacau spielte damals für die Amateure des 1. FC Nürnberg in der 4. Liga, trug die Nummer 40 mit dem Name Barreto auf seinem Trikot und tourte wenige Monate zuvor noch mit einer Samba-Band durch Europa, um Arbeit zu finden.»
Damals habe er Cacau für sein Buch «Fussball Gott» interviewt - in dessen karger 30-Quadratmeter-Wohnung. «An der Wand hing ein kleiner Zettel, auf dem er seine bescheidenen Einkünfte mit Bleistift notiert hatte: „Nürnberg Amateure - TSV Aindling 1:1 = 100 DM, Nürnberg Amateure - FC Ismaning 2:1 = 150 DM". Cacau erzählte mir damals, dass er vor kurzem noch in Sao Paulo Cola-Dosen verkauft hatte, um seiner Familie im ständigen Überlebenskampf zu helfen.»
«Mach's trotzdem, mein Freund!»
Damals, so Kadel, hätte keiner geahnt, dass Cacau acht Jahre später das schnellste Joker-Tor der WM Geschichte erzielen würde: Gegen Australien traf der eingedeutschte Brasilianer nur 110 Sekunden nach seiner Einwechslung.Den Werdegang des Fussballers bezeichnet David Kadel als reif für Hollywood. Ebenfalls auf die Leinwand ebenfalls passen würden «die neusten antichristlichen Bemühungen der FIFA - aber höchstens als B-Movie. Der Fussballweltverband, seit Jahren bekannt für seine kuriosen und unsinnigen Reformversuche, hat vor der WM strengstens darauf hingewiesen, dass nicht nur T-Shirts mit religiösen Botschaften, sondern nun auch das Beten auf dem Platz verboten sind!»
«Die FIFA verweist dabei auf ihre neue Spielsatzung und kontrolliert während der WM 2010 sorgfältig alle Situationen, die diese Thematik betreffen, wie sie selber schreibt.» Kadel stellt fest, dass überraschend viele Teams in Südafrika auf das neue FIFA-Verbot gepfiffen hätten: «Ghanaer, Nigerianer, Südkoreaner, Brasilianer - überall sah man während der WM Spieler, die sich nach dem Abpfiff spontan mit einigen Mitspielern zum Dank-Gebet hinknieten. Aber die FIFA will ja jetzt durchgreifen!»
«Auf diese Szene, nach dem 1:0 gegen Argentinien, freue ich mich jetzt schon, wenn Cacau nach seinem typischen Fingerzeig zum Himmel erst sein Dank-Gebet zu Gott schickt, um dann mit Rot vom Platz zu fliegen. Mach's trotzdem, mein kleiner brasilianischer Freund!» schreibt der Autor und Cacau-Freund David Kadel.
Kaka fordert Akzeptanz
Auch die Presse kritisiert mitunter, dass Fussballspieler ihren religiösen Emotionen freien Lauf lassen. So bezeichnet etwa der «Tages-Anzeiger» den brasilianischen Fussballer Kaka als den «wohl berühmtesten Religionsfanatiker unter der brasilianischen Missionarsgruppe namens Seleção».Eine eigenwillige Auslegung des Toleranzbegriffs zeigte auch der brasilianische Kolumnist Juca Kfouri. Er hat Kaka immer wieder angegriffen und unterschwellig mitgeteilt, sein eigentliches Problem mit diesem Mittelfeldspieler sei dessen Glaube. Laut der «Süddeutschen» forderte Kaka unlängst: «So wie ich Juca Kfouri als Atheist akzeptiere, so erwarte ich, dass er mich und Millionen von Brasilianern akzeptiert, die an Jesus Christos glauben.»
Bekenner aus Paraguay, Uruguay ...
«In den besten Teams der Welt kämpfen derzeit in Südafrika viele Männer, die den Glauben an Gott als das Fundament ihres Lebens betrachten und diese Botschaft gerne an die Öffentlichkeit senden», berichtet die Evangelische Nachrichtenagentur epd.Im deutschen Team kehrten nicht alle ihr gläubiges Herz so stark nach aussen wie Cacau. Arne Friedrich etwa wirkt manchmal etwas introvertiert, nennt aber den christlichen Glauben «den Eckpfeiler in meinem Leben», schreibt epd. Viele Spieler beschränken sich wie Miroslav Klose auf Gesten wie das Bekreuzigen, das bei Toren und Einwechslungen in den verschiedensten Teams zu beobachten ist. Jerome Boateng trägt seine Glaubensüberzeugung in Form einer Marien-Tätowierung auf dem linken Unterarm.
Andere Mannschaften haben ebenfalls Spieler im Aufgebot, die sich als Prediger der christlichen Botschaft betrachten. Jonathan Santana etwa, der früher beim VfL Wolfsburg spielte und derzeit für Paraguay um Tore ringt. Edinson Cavani vom uruguayischen Nationalteam lässt keine Gelegenheit aus, Gott öffentlich für die Wohltaten in seinem Leben zu danken.
... Südkorea, Spanien, USA
Oder Lee Young Pyo aus Südkorea. Von ihm ist bekannt, dass er bei der WM 2002 Bibelarbeiten organisierte. Den Spanier Marcos Senna hat sein Leben mit der Bibel zum Alkoholabstinenzler werden lassen. Und der US-Amerikaner Tim Howard leidet unter krankhaften Muskelzuckungen, dem Tourette-Syndrom, konnte aber nach eigenen Angaben schwierige Krankheitsphasen aufgrund seines christlichen Glaubens durchstehen.Für den Stuttgarter Stürmer Cacau folgt aus seinen Glaubenserfahrungen, dass er auch andere für die Botschaft der Bibel gewinnen will. Er lässt sich gerne als Promi-Prediger in Gottesdienste einladen und weist angesichts seiner Herkunft aus armen Verhältnissen unermüdlich darauf hin, dass man sein Leben nicht auf Geld und Torruhm bauen kann.
Eine Art Doping für bessere Leistungen auf dem Spielfeld sieht er im Glauben indes nicht. Seine Lebenserfahrung fasste er kürzlich in drastische Worte: «An einem Tag feiern sie dich als Helden, kurz darauf bist du der Depp. Aber auf Jesus kannst du dich immer verlassen.»
Zum Thema:
Das WM-Dossier von Jesus.ch
Datum: 01.07.2010
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch