Heilungsräume: Mit der Kraft Gottes heilen

Cal und Michelle Pierce haben die Heilungsräume in Spokane neu eröffnet und eine internationale Vereinigung gegründet, die ihre Mitglieder schult und bei der Gründung von neuen Heilungsräumen Hilfe leistet.
John G. Lake ist der Gründer der "Healingrooms". 1914 mietete er in Spokane, USA zusammen mit ein paar Mitarbeitern einen Raum um für Kranke zu beten. Aus dieser Zeit sind über 100'000 Heilungen dokumentiert.
1999 wurde der erste Healingroom in Spokane wiedereröffnet. Heute gibt es bereits über 100. Die verschiedenen Heilungsräume sind in einem internationalen und überkonfessionellen Dachverband – der "International Association of Healing Rooms" (IAHR) mit Sitz in Spokane zusammengefasst.
Heilsgebet

Überall scheint die Macht der Krankheit präsent zu sein – bis hinein in die frömmsten Häuser. Ist das wirklich Gottes Wille? Muss das so bleiben? Einige Christen sind der Meinung, dass Gott heute nicht mehr heilt. Gemäss John G. Lake und Cal Pierce sollten sich Christen vermehrt auf ihren Heilungsauftrag besinnen. Darum haben sie "Heilungsräume" eröffnet, wo für Kranke gebetet wird.

In Deutschland und in der Schweiz sollen in den nächsten Jahren über 35 Heilungsräume nach dem Vorbild von Spokane entstehen. In der Schweiz gibt es einen neu in Oron-La-Ville und Thun, in Deutschland welche in Neu-Anspach in Hessen. Viele andere sind am Entstehen. Aber was sind nun Heilungsräume? Das Konzept der Healingrooms gründet auf der Annahme, dass zur körperlichen und geistigen Gesundheit auch die geistliche Dimension dazugehört.

Immer wieder gab es in Laufe der Kirchengeschichte sogenannte "Heilungswellen": Zeiten, in denen "die Kraft zu heilen" (vergleiche Lukas 5, Vers 17b) besonders stark wirksam war. Offensichtlich hing es mit Menschen zusammen, die von Gott in diesen Dienst berufen wurden. Es waren Menschen aus vielen Ländern der Erde und von ganz verschiedenem Hintergrund: darunter waren Ordensgründer wie Benedikt von Nursia, Bernhard von Clairvaux, Franz von Assisi, die Waldenser und nicht zuletzt der Vater des Methodismus John Wesley und sein Kollege George Whitfield.

Heilungsräume und ihre Entstehungsgeschichte

Heilungen gibt es seit biblischen Zeiten. Heilungsräume hingegen sind jüngeren Datums. In der von einem Heilungsprediger gegründeten Stadt Zion City in Illinois, USA, kam John G. Lake zum Glauben an Jesus Christus. Der ehemals erfolgreiche Geschäftsmann fühlte sich immer mehr gedrängt, die Botschaft Gottes und Sein Angebot des Heils und der Heilung unter die Menschen zu tragen. 1914 eröffnete John G. Lake in Spokane im nordwestlichen US-Bundesstaat Washington den ersten Heilungsraum. Er und seine Assistenten hatten einen Raum gemietet, in dem sie für Kranke beteten. Innerhalb von fünf Jahren kamen immer mehrere Räume dazu. Über 100'000 Heilungen wurden schliesslich dokumentiert. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat Spokane damals zur gesündesten Stadt der Welt ernannt. Seitdem wurden auch Heilungsräume in andern Staaten und Städten der Welt eröffnet. Nach Lakes Tod ging das Ganze etwas vergessen. 1999 eröffneten Calvin und Michelle Pierce die Healingrooms in Spokane wieder neu.

Heute sind die verschiedenen Heilungsräume in einem internationalen und überkonfessionellen Dachverband – der "International Association of Healing Rooms" (IAHR) mit Sitz in Spokane zusammengefasst. Die Leitung haben Cal und Michelle Pierce. Sämtliche Mitarbeiter in den Healingrooms sind ehrenamtlich tätig. Sie kommen aus verschiedenen Gemeinden und werden zunächst geschult, bevor sie mit dem Heilungsgebet beginnen. Einzige Voraussetzung ist, dass sie wiedergeborene Christen sind, die sich im Gebet auf Jesus Christus berufen, sich von Gottes Geist führen lassen und bereit sind, unentgeltlich und als Team den Kranken zu dienen.

Verantwortliche Leiter

Für die Arbeit in Deutschland zeichnen Bernd und Martina Hansheiser verantwortlich. Sie sind die Leiter von "Healingrooms Europe", der Bundesverband HREV ist eine Mitglieder-Organisation von IAHR. Zu ihren Aufgaben gehört es, die Gründung neuer "Healingrooms" durch Beratung, Koordination und andere Massnahmen zu unterstützen. Leiter für die französisch-sprachigen Länder Europas ist Jean-Luc Trachsel in Oron-la-Ville.

Was sind Heilungsräume?

Heilungsräume sind Räume, in denen Christen von - wenn möglich verschiedenen Kongregationen - als Team für die körperliche und seelische Gesundung der Besucher beten. Dabei kann es zu Spontanheilung, so genannten Wundern kommen. In der Geschichte der Heilungsräume seien ohne Übertreibung Abertausende von Heilungen dokumentiert worden, berichtet IAHM und führt als Beispiel Tim Diaz an. Auch er sei durch Gebete in den Healingrooms in Spokane von Lungenkrebs geheilt worden. Gott möchte, dass es den Menschen gut gehe. Mit der Sünde seien aber Leid und Krankheit in diese Welt gekommen. Doch Jesus fordere in der Bibel alle auf, seine heilende Kraft in Anspruch zu nehmen: "Bittet, so wird euch gegeben. Sucht und ihr werdet finden. Klopft an, dann wird euch die Tür (zum Leben) geöffnet" (Matthäus Kapitel 7, Vers 7). In diesem Sinne geschehen laut IAHM auch heute noch - oder wieder vermehrt - Heilungen.

Was läuft in den Heilungsräumen ab?

Willkommen ist jedermann, der das Heilungsgebet in Anspruch nehmen möchte. Es werden keine Bedingungen gestellt, auch nicht an eine Religionszugehörigkeit. Für diesen Dienst wird auch kein Entgelt gefordert. Das Heilsgebet dient häufig als eine begleitende Massnahme zur ärztlichen Therapie.

Wenn man einen Heilungsraum besucht, den empfängt zuerst eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter. Wie in einer Arztpraxis bittet er einen, zunächst ein Formular auszufüllen, in dem man seinen Namen und sein Anliegen einträgt. Dann geht es ins Wartezimmer. Bei gedämpfter Musik kann man sich dort erst etwas sammeln. Es folgt eine Zeit der inneren Vorbereitung. Manchmal ist dort schon jemand, der für einen betet und einen mit Öl salbt. Letzteres mag fremd anmuten, sei aber ein biblischer Auftrag (vergleiche Jakobusbrief 5, Vers 15) schreibt IAHM. Schliesslich wird man in einen Raum gebeten, in dem ein Team aus drei Mitarbeitern wartet. Dieses Team betet unter Handauflegung für den Kranken und bittet Gott um Heilung an Leib, Seele und Geist, ganz nach der Tradition des Neuen Testamentes.

Wie lange das dauert, ist von der Organisation des lokalen Heilungsraums abhängig. Dies können wenige Minuten sein wie in Spokane oder bis zu einer halben Stunde wie in Santa Maria. Wer noch nie ein Heilungsgebet in Anspruch genommen hat, den mag dies etwas unkonventionell anmuten, aber es geschieht alles im Geist Gottes und hat ganz und gar nichts Esoterisches an sich. Die Betenden lassen sich durch den Geist Gottes führen, der ihnen aufzeigt, wo ein Mensch an Leib, Seele und Geist leidet. Allein durch Gottes Geist ist diese Art Heilung möglich. Der Kranke darf durch das Gebet eine ganzheitliche Heilung erleben. Er bekommt Vergebung, erfährt Versöhnung, wie auch körperliche Genesung.

Manchmal geschehe die Heilung spontan, berichtet IAHM, dann wiederum sei es ein Prozess. Gott benutze viele Wege, um Menschen gesund zu machen, nicht zuletzt Ärzte. Deshalb werde in den Heilungsräumen betont, dass die Besucher erst nach Rücksprache mit einem Arzt ihre Medikamente absetzen oder ihre Therapien abbrechen sollten. Eine Heilung sollte ärztlich bestätigt sein.

Heilungsräume bieten verzweifelten und hilfesuchenden Kranken, die vielleicht schon von Arzt zu Arzt gepilgert sind trotz aller Behandlungen nie schmerzfrei oder gesund wurden, die Möglichkeit, Linderung für ihre Seele, Körper und Geist zu finden, ohne dass sie sich auf undurchsichtige Kräfte selbsternannter Heiler einlassen müssen. Gott heilt ganzheitlich. Wenn die Seele zur Ruhe kommt, kann meist auch der mitleidende Körper heil werden und genesen.

Datum: 18.06.2003
Autor: Antoinette Lüchinger
Quelle: Livenet.ch

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