Sebastian Cuthbert: «Gott kann ich trauen»

Man reibt sich die Augen, dreimal derselbe Mann: Auf einem Video seines Albums sitzt Sebastian Cuthbert (43) am Piano, schwingt die Schlagzeugstöcke, greift in die Gitarre und singt. Der gebürtige Hamburger mit britischen Wurzeln ist zwar ein begnadeter Multiinstrumentalist, aber ganz so einsam war das Vorhaben nicht gedacht… Cuthbert, der Schlagerstar Andrea Berg seit zehn Jahren als Drummer begleitet, klärt auf: «Die halbe 'Andrea-Berg-Tour' fiel wegen Corona ins Wasser und ich konnte mit meiner Produktion früher starten.» Auf Inspiration und Gesellschaft von Gastmusikern musste er jedoch verzichten.

Selbst ist der Mann …

So ist das Debütalbum im wahrsten Sinne des Wortes ein Solo-Album, entstand von Text über Ton bis Produktion in totaler Eigenregie. Cuthbert, der auf 25 Jahre Live- und Studioerfahrung zurückblickt, präzisiert: «Meine Frau Danyelle hat einige Backing Vocals beigesteuert.» Als diplomierte Musikpädagogin führt die Holländerin und Wahldeutsche in Hildesheim eine eigene Musikschule. «Der Lockdown zwang Danyelle zum Online-Unterricht. Kurzerhand habe ich mein ganzes Equipment in die Schulräume geschleppt und mehrere Wochen wie ein verrückter Professor in meinem Studio gewerkelt», berichtet Sebastian Cuthbert im Radiointerview auf erfplus.de.

Musik und Glaube

Heraus kam «zweifellos», eine authentische Pop-Produktion mit starker Stimme, kraftvollen Klängen und unverblümter Botschaft. Es geht um Halt und Trost in der Angst, um Dankbarkeit und Anbetung. Sebastian Cuthbert wurde christlich erzogen. Glaube und Musik prägten sein Elternhaus. Beide bestimmen auch sein eigenes Leben und Werk: «Ich möchte Menschen an meinen Glaubenserfahrungen teilhaben lassen», formuliert er seinen Herzenswunsch. Seit 2010 betreibt Sebastian Cuthbert mit seiner Frau auch das Lieder- und Gospelprojekt «Songs of Salvation» SOS.

Selbstzweifel und Gottvertrauen

Über sein Debütalbum sagt Cuthbert: «Diese Lieder sind in einer Zeit entstanden, die ich mehr überlebt als gelebt habe. Ich zweifelte daran, jemals wieder Lieder schreiben zu können. Wahrscheinlich wollte Gott mich genau an diesem Punkt haben, damit er den Blick auf das grösste Wunder in meinem Leben richten kann: Jesus!»

Der Vater eines Teenagers ergänzt: «Zweifel sind ein wesentlicher Bestandteil unserer menschlichen DNA. Wenn es um mich geht, meine Menschlichkeit, dann ist Zweifeln einfach darin verwoben. Was die Ausrichtung meines Glaubens angelangt, hege ich keine Zweifel. Was Gott mir in seinem Wort verspricht, seine Verheissungen, das bringe ich mit meinem Leben zusammen. Ich zweifle manchmal an mir, meinem Verhalten und meinem Verstand – dem kann ich nicht trauen. Aber Gott kann ich trauen.»

Ruhe finden, wenn alles kopfsteht

Den Einstiegssong seines Albums «Es werde Licht» hat Sebastian Cuthbert weit vor Corona getextet: «Nun passt er für mich perfekt in diese Zeit. Die Welt steht vor dem Abgrund, so fühlt es sich an. Alles steht auf dem Kopf. Es wäre schön, wenn die Leute die Chance wahrnehmen würden und sich Gott zuwenden, um bei ihm Ruhe zu finden.» Auch Friede ist Thema in diesem Titel. Dazu sagt Cuthbert: «Für mich ist dieser Friede gegenwärtig, wenn ich Gott ganz vertraue. Es bleibt ein Lippenbekenntnis, wenn man nicht selbst in seinem Leben Phasen hatte, in denen man dachte, es geht nicht mehr weiter. Aber Gott kann in jeder Situation das Blatt wenden. Er hat die Kontrolle. Wenn ich ihm vertraue, werde ich ruhig.»

Zur Webseite:
Sebastian Cuthbert
CD «zweifellos»

Hier können Sie das Lied «Es werde Licht» hören:

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