«Nicht einmal Ismael hat einen arabischen Namen»
Livenet: Kurt Beutler, worum
dreht sich Ihr jüngstes Buch?
Kurt Beutler: Das
erkläre ich gleich in den ersten Zeilen des ersten Kapitels: Ist der Islam die
Religion der friedlichen Familie oder des Ehrenmordes an den eigenen Töchtern? Ist
er die Religion der grosszügigen Gastfreundschaft oder der Feindbilder? Der
Vergebung oder der Blutrache? Der Barmherzigkeit oder des brutalsten Terrors?
In diesem Buch werden nicht nur die zwei Gesichter des Islam vorgestellt,
sondern die Frage gestellt, woher sie kommen.
Sie schreiben, dass der
Islam keine arabische Religion ist. Weshalb nicht?
Weil der Koran selber sagt, wo die Wurzeln des
ursprünglichen Islam liegen, wenn er erklärt, dass Abraham, Jesus und viele
andere biblische Propheten Muslime gewesen seien. Diese trugen aber keine
arabischen Namen, sprachen auch diese Sprache nicht, beteten nicht Richtung
Mekka, fasteten am Ramadan nicht und sie hielten keine einzige der sogenannten
fünf Säulen des arabischen Islam. Nicht einmal Ismael, der als Stammvater der
Araber gilt, trägt einen arabischen Namen. Die Silbe «El» verrät die hebräische
Sprache. Das gilt auch für die Erzengel Gabriel und Michael.
Auf dem Cover halten
Sie fest, dass Widersprüche zur Lösung führen, können Sie einen Widerspruch
kurz erklären?
Dass der Koran in rund hundert Versen mit grösstem Respekt
auf die Thora, die Zabur, das Ingil und alle Prophetenbücher hinweist, aber
trotzdem diese Bücher unter arabisch geprägten Muslimen allgemein als
verfälscht gelten. Sure 4:136 erklärt sogar, dass derjenige, der nicht an die
Propheten und ihre Bücher glaubt, ein Ungläubiger sei. Vom arabischen Islam
geprägte Muslime erklären meistens, sie würden an die ursprünglichen
Prophetenbücher glauben, die es heute nicht mehr gibt. Doch wie kann man an
Bücher glauben, die es gar nicht gibt? An diesen Koranversen gemessen sind
alle arabisch geprägten Muslime ungläubig.
Was ist nötig, um den
Islam zu reformieren? Ist das überhaupt möglich?
Es genügt nicht, ein paar Koranverse anders zu interpretieren,
als es bisher üblich war. Leider gibt es allzuviele sogenannte Islamreformer,
welche die Sache nur oberflächlich angehen. Es genügt auch nicht, die
anstössigen Passagen im Leben Mohammeds mit fadenscheinigen Argumenten
salonfähig zu machen. Es braucht eine ehrliche Radikalkur, die hinter Mohammed
zurückgeht.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Name «Mohammed» im Koran nur viermal erwähnt ist, weniger als die meisten der Propheten aus dem Alten Testament. Aus dem Koran weiss man sehr wenig über ihn, nicht einmal den Namen irgendeines Familienmitgliedes. Es sind erst spätere Bücher, die aus Mohammed eine Persönlichkeit gemacht haben. Doch es ist nicht legitim, diese Bücher zur Grundlage der Koranexegese zu machen, denn der Koran selber weist auf diese Bücher kein einziges Mal hin, umso mehr aber auf die früheren Prophetenbücher, welche durch diese späteren arabischen Bücher ausgetrickst wurden.
Gibt es den oft
genannten europäischen Islam?
Solange das islamische Pflichtgebet als ungültig gilt, wenn
es in einer europäischen Sprache gesprochen wird, und solange ein Gebet nur
Richtung Mekka gesprochen werden darf, bleibt es eine fremde, Europa
missachtende Religion. Interessant ist aber, dass der Koran die arabische Sprache
nirgends verherrlicht und Mekka im Zusammenhang mit dem Gebet nirgends im
Koran genannt wird. Das Wort «Mekka» wird überhaupt nur ein einziges Mal im
Koran genannt, in einem weltlichen Zusammenhang.
Was erleben Sie als MEOS-Mitarbeiter bei der Arbeit unter unter Muslimen?
Viele muslimische Völker sind von den Arabern und ihrer
Arroganz sehr verletzt. Sie hassen die Araber, lehren aber ihre Kinder
zugleich, auf arabisch zu beten. Aus dieser Schizophrenie werden sie befreit,
wenn sie erkennen, dass der arabische Islam nicht der ursprüngliche ist,
sondern dessen Missbrauch. Gott liebt alle Sprachen und man darf in alle
Richtungen beten. Es ist nicht sein Wille, dass die arabische Sprache und
Kultur der ganzen Welt aufgezwungen werden. Ich habe übrigens auf dem Youtube-Kanal
der MEOS «criticallove.ch»
bereits mehrere Videos zum Thema «Islam Reform» veröffentlicht, und werde sie
weiter ergänzen.
Hier kommen Sie zum Buch:
«Die Reform des Islam»
Zum Thema:
Kurt Beutler: Islamexperte zu Ehrenmorden vor unserer Haustür
99 Überraschungen im Koran: Ein Christ betrachtet das Buch des Islam
Videoclips: Bibel und Koran: Ist es derselbe Gott?
Datum: 07.11.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet