«Ein unglaubliches, geistliches Erwachen»
Der 33-Millionen-Einwohner-Staat Usbekistan gehört zu den Ländern, in denen das Leben von Christen besonders schwierig ist. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors liegt Usbekistan auf Rang 18, direkt hinter Algerien, Ägypten und dem Irak.
Doch laut Johannes Reimer, Direktor des «Netzwerks für Frieden und Versöhnung» der Weltweiten Evangelischen Allianz, verbessert sich die Lage. Unter anderem sind Dutzende Kirchen legalisiert worden. «Die Regierung hat 54 christliche Kirchen verschiedener Konfessionen registriert und unterstützt sogar das öffentliche Engagement von aktiven Christen. Einige Pastoren wurden zur Mitarbeit in Ausschüssen öffentlicher Schulen eingeladen, und ihr Engagement wird hoch gelobt.»
Gemeinden werden usbekischer
Unter anderem konnten die Kirchen in Usbekistan im September 2019 eine Evangelische Allianz gründen, wodurch sich die 18 Denominationen erstmals überhaupt versammeln konnten.
Dies bringt grössere Sichtbarkeit und es ermöglicht, dass die Gemeinden «usbekischer» werden, statt nach russischen oder westlichen Vorbildern geprägt zu werden.
«Neben den traditionellen Kirchen aus sowjetischer Zeit, wie Baptisten und Pfingstlern, die mehrheitlich russischsprachig sind, umfassen die neueren Gruppen viele Vertreter asiatischer Herkunft, wie Kasachen, Usbeken, Karakalpak, Tadschiken, Turkmenen, Tataren und andere.»
Regierung ermutigte zur Mithilfe
Nach Überschwemmungen durch starke Regenfälle trugen auch die Christen zu den Hilfsbemühungen bei. «Die Regierung ermutigte die Christen offiziell dazu. Dies war noch nie zuvor der Fall. Hunderte von Freiwilligen aus Kirchen aus dem ganzen Land, die von der Evangelischen Allianz Usbekistans koordiniert wurden, brachten den Opfern Kleidung, Matratzen, Lebensmittel und Hygieneartikel.»
Wichtig ist die Schulung neuer Leiter. «Es gibt ein offiziell registriertes theologisches Seminar in der Hauptstadt Taschkent, das von der ‘Korean Presbyterian Church’ geleitet wird.» Dort werden Leiter verschiedener Denominationen ausgebildet.
«Geistliches Erwachen»
Zentralasien im Allgemeinen – dazu gehört auch Usbekistan – steht heute vor einem unglaublichen spirituellen Erwachen, so Johannes Reimer.
Massen von Menschen wenden sich auf der Suche nach Antworten an Gott, da die atheistische Ideologie der Vergangenheit und die radikal-islamische Unterwanderung nach dem Zusammenbruch der UdSSR viele ohne Hoffnung liess.
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Datum: 24.06.2020
Autor: Joel Forster / Daniel Gerber
Quelle: Evangelical Focus / gekürzte Übersetzung: Livenet