Männliche Barbies

Auch junge Männer leiden unter Schönheitsidealen

Männliche Teenager überspringen Mahlzeiten und ersetzen diese durch Steroide – im Streben nach dem perfekten Körper. Davor warnt nun einer der grössten christlichen Jugendverbände Englands. Denn Jahrzehnte nach dem Barbie-Effekt bei den Mädchen folgt nun das Streben nach Ken, also dem Mann der meistverkauften Puppe, bei den Jungs.
Jugendliche trainieren im Fitnesscenter

Der christliche Jugendverband «The Boys Brigade» aus Grossbritannien mahnt Werber aller Branchen, damit aufzuhören, Bilder von «perfekten Körpern» zu zeigen; selbst wenn bekannt ist, dass deren Träger in Wirklichkeit nicht makellos sind. Denn inzwischen stellten Forscher fest, dass junge Männer Mahlzeiten auslassen und Steroide nehmen, um möglichst ebenso auszusehen.

Laut dem Werk kam bei einer Studie heraus, dass Acht- bis 18-Jährige weniger bulimiegefährdet sind, stattdessen würden 15 Prozent von ihnen muskelaufbauenden Steroiden zugeneigt sein, auf Mahlzeiten verzichten (ebenfalls 15 Prozent) und einige würden schon in diesem Alter nicht auf kosmetische Operationen verzichten, um die ideale Physis zu erreichen.

Darüber reden ist schwierig

Die Hälfte der Jungs würde sich durch soziale Medien unter Druck gesetzt fühlen und ein Viertel von ihnen glaube daran, dass ein «perfekter Körper» erreichbar sei. Mehr als die Hälfte habe Probleme, über dieses Thema mit dem Lehrer zu sprechen und rund ein Drittel finde es schwierig, mit den Eltern darüber zu reden.

Bill Stevenson von «Boys Brigade»: «Wir sind mit tausenden jungen Männern im Gespräch und besonders Teenager bestätigen, dass sich durch die Werbung auch das Männer-Bild verändert hat.» Sie würden häufiger ins Fitnesscenter gehen und seien sich dem Thema wesentlich bewusster. Stevenson rät, dass die Werber eine breitere Palette menschlichen Aussehens abbilden sollen, «ich denke, das wäre hilfreicher.» Eine Gedanke, den bereits Bond-Darsteller Daniel Craig in ähnlicher Weise äusserte.

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Datum: 11.08.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Premier

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