«Ich wollte keine Ziffer in der Statistik sein»
Trotz einer schwierigen Kindheit wurde Petersen in der High School vierfache Landesmeisterin in Leichtathletik. Sie war die 50. Athletin in der Geschichte Ohios, die vier Landesmeistertitel bei einem Leichtathletikwettkampf errang.
Gleichzeitig habe sie erkannt, «dass ich nicht einfach eine Ziffer in der Statistik sein werde und dass Gott etwas anderes mit mir vorhat. Aber ich wollte auch das Wunder sehen, das Gott in meinem Leben getan hat.»
Deshalb veröffentlicht die Schönheitskönigin bald ein Buch über ihre Lebensgeschichte, um Kindern in Pflegefamilien und Erwachsenen, die in Pflegefamilien aufgewachsen sind, Hoffnung zu geben. «Ich will, dass sie wissen, dass Gott einen Platz für sie in seinem Reich geschaffen hat, auch wenn niemand sie in seinem Haus haben wollte – und das ist wichtiger als der Rauswurf. Und auch wenn dich hier auf der Erde niemand als Sohn oder Tochter haben will, sagt Gott: 'Du bist mein Sohn, du bist meine Tochter.'»
Sie lebte in zwölf Heimen
Als Kind wurde Petersen in zwölf verschiedene Heime gebracht. Obwohl einige Leute ihr das Schlimmste vorausgesagt hatten und ihr erklärten, sie würde nur eine Ziffer in einer Statistik sein oder wie ihre Mutter an einer Geisteskrankheit leiden, durchbrach sie die negativen Projektionen.
Ein Leichtathletik-Trainer ermutigte sie und durch eine christliche Gemeinde lernte sie Jesus Christus kennen. Deshalb will sie nun andere ermutigen. «Es gibt Menschen in der Gesellschaft, gegen die wir alle sofort Vorurteile haben. Wir sagen einfach: 'Oh, diese Person kommt aus diesem Milieu. Das bedeutet, dass sie so oder so ist.' Wir sollen anders über diejenigen denken, die am Rande der Gesellschaft stehen. Es gab Leute, die mich als eine Ziffer in der Statistik sahen, und dann gab es Leute, die mich so sahen, wie Gott mich sieht.»
Gewöhnliche Menschen
Gewöhnliche Menschen, wie ihr Leichtathletiktrainer, ein Fabrikarbeiter oder jeder andere Mensch könnten dazu beitragen, das Leben von Kindern im Pflegefamiliensystem zu verändern.
Laut einer Statistik der Stiftung «Annie E. Casey Foundation» lebten im Jahr 2020 etwa 213'964 Kinder unter 18 Jahren in US-Pflegeheimen. «Ich denke, dass wir so oft durch Angst, Depression und Furcht gehen, und niemand sagt uns, dass es normal ist. Wir werden dafür beschämt. Deshalb möchte ich diesen Kindern sagen, dass das in Ordnung ist.»
Auch sie habe immer noch etwas Angst, «es ist nur so, dass ich nicht ängstlich aussehe. Es gab Zeiten, in denen ich in meinen Gefühlen feststeckte.» Aber sie machte weiter und rät: «Tut, wozu Gott euch berufen hat!»
«Jesus will etwas in uns tun»
Peterson ist inzwischen verheiratet und hat einen biologischen Sohn und eine Tochter sowie einen Adoptivsohn. Ausserdem reist sie durch das Land, um ihre Geschichte zu erzählen, dies in Zusammenarbeit mit verschiedenen Diensten und gemeinnützigen Organisationen.
Sie erinnert sich an eine Pflegefamilie, bei der sie und ihre Schwester einmal Weihnachten verbringen durfte. «Meine Schwester und ich erhielten mehr Geschenke als ihre Kinder zusammen.» Nachdem alles ausgepackt war, sagte sie, dass sie am nächsten Tag zu Walmart gehen wollte, um alles umzutauschen gegen andere Farben und Geschenkgutscheine. «Später fragte ich Tanya, die Mutter der Familie, warum sie mich das hatte machen lassen – ich war damals ja so undankbar. Sie antwortete: 'Das war nicht das, was dir in diesem Moment Liebe vermittelt hätte.' Das hat Bände zu mir gesprochen. Das ist der Weg, den ich in meinem Dienst gehen möchte.»
Menschen im Moment lieben
Die ehemalige Sportlerin sagt, sie wolle den Menschen nicht nur Prinzipien und Lektionen beibringen. Vielmehr wolle sie «die Menschen im Moment lieben». «Ich möchte sie so lieben, wie sie die Liebe auf eine Weise interpretieren können, die sie zum Herzen Jesu führt.»
Heute seien 70 Prozent der Pflegeeltern Christen. «Ich glaube, dass die Gemeinde wirklich den Auftrag wahrnimmt, radikal gastfreundlich zu sein und Menschen aufzunehmen.» Das solle aber nicht nur für das Pflegesystem gelten. «Es geht auch um den Nachbarn von nebenan, die leibliche Mutter, die Person in der Gemeinde, die immer allein sitzt, oder jeden in unserer Nähe, den Gott uns vor die Nase setzt.»
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Datum: 08.09.2022
Autor: Jeannie Ortega Law / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / gekürzte Übersetzung: Livenet