Nach Gemeindegründung

Gewalt zwischen Stämmen in Kenia fällt um 93 Prozent

Über ein Jahrzehnt dauert bereits eine Gewaltspirale zwischen zwei rivalisierenden Stämmen Kenias an. Einer von ihnen gründete in seinem Stamm eine Gemeinde mit dem Ziel, Frieden zu bringen. Nur ein Jahr später hat sich die Situation verändert.
Tradition der Kalendschin (Bild: FMI)
Pastor Felix (Bild: FMI)

Die Stämme der Luo und der Kalendschin waren über ein Jahrzehnt verfeindet. Bei den Kalendschin ist es Tradition, dass junge Männer als Übergangsritus eine Kuh mit nach Hause bringen. Normalerweise arbeiten sie lange Zeit dafür und kaufen dann eine – aber junge Kalendschin stahlen über längere Zeiträume insgesamt Hunderte oder vielleicht sogar Tausende Kühe der Luo – das erzeugte Gegenangriffe, diverse Stammesangehörige starben dabei.

In diese Kämpfe seien sogar lokale Politiker mit involviert gewesen, welche Jugendliche bezahlen, damit sie die Kühe stehlen, diese dann den Politikern übergeben und diese sie wiederum ihren Familien präsentieren können, erklärt Bruce Allen vom Missionswerk «Forgotten Missionaries International» (FMI). Dies habe die Gewalt zusätzlich geschürt, es bestand ein richtiger Krieg zwischen den Stämmen.

Fussball und evangelistische Clubs

Pastor Felix ist Luo und gründte vor etwas über einem Jahr in seinem Stamm eine Gemeinde– mit einer Vision: Er wollte durch das Evangelium Frieden zwischen den Stämmen stiften. «Er versucht, Fussballturniere zu organisieren», berichtete Allen zu Beginn der Bemühungen. «Er rekrutiert Spieler von beiden Stämmen, so dass sie sich kennen- und respektieren lernen und sogar im selben Team spielen und sich um ihre Teamkollegen kümmern.» Zudem berichtete Pastor Felix ihnen immer von Jesus und vom Frieden, den er bringen will.

Völlig verändert

Das ist nun ein Jahr her – und was Pastor Felix erlebt hat, ist fast unglaublich: «Pastor Felix hat beobachtet, wie die Kriminalitätsrate zwischen den Stämmen um 93 Prozent gesunken ist, seitdem er evangelistische und Jüngerschaft-Einsätze begonnen hat durch Sportwettkämpfe und 'Good News Clubs'», berichtet Bruce Allen gegenüber Mission Network News. Sogar andere Stämme hätten diese Veränderung mitbekommen. In den Clubs findet Evangelisation und Jüngerschaft statt.

In beiden Stämmen sind in dem Jahr insgesamt über 900 Menschen zum Glauben an Jesus gekommen. Natürlich macht Pastor Felix die Arbeit nicht allein. «Vor wenigen Wochen hat er 70 Erwachsene beider Stämme geschult, um weitere ‚Good News Clubs‘ zu gründen. Das war eine Chance für diese rivalisierenden Stämme, für die Erwachsenen, in einer Schulung zusammenzukommen. Und das hat das Leben dieser Stämme revolutioniert.» Die Teilnehmenden begriffen, dass es um andauernden Frieden geht – und darum, ihren Nächsten zu lieben, egal aus welchem Stamm er kommt.

Würden Sie gerne Livenet.ch & Jesus.ch unterstützen, damit wir weiterhin Lebensgeschichten, Hintergrundartikel und News aus der christlichen Welt verbreiten können? Hier finden Sie mehr Informationen.

Zum Thema:
Gott spricht jetzt Rendille: Das Neue Testament bringt Hoffnung nach Kenia
Reiche Ernte in Kenia: Bei Missionseinsatz kamen 7'000 Menschen zum Glauben
Traktate plus…: Kreative Evangelisation in Südafrika, Kenia, Tansania und Uganda

Datum: 16.12.2022
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN

Werbung
Livenet Service
Werbung