Iran: Frauenmagazin als evangelistischer Einstieg
Gedanken, Gefühle und Ideen von Frauen werden im muslimisch geprägten Iran kaum wahrgenommen, geschweige denn angehört. Ihr Selbstwertgefühl liegt deshalb meist am Boden. Aus diesem Grund hat Omid Sabouki, ein Partner der Organisation The Voice of the Martyrs, eine Frauenzeitschrift ins Leben gerufen, die Frauen ihren Wert deutlich machen will. «Sie wissen nicht, dass sie wertvoll sind. Deshalb denken sie: 'Ich bin nur eine Sache, die Männer sich kaufen können' oder so ähnlich.»
Die Wurzel dieser Denkweise sieht Sabouki im Koran selbst, der die meisten Lehren auf das Leben des Mannes bezieht. In vielen Gemeinschaften glaube man, Frauen existieren einzig zum Gebären von Kindern, weiter nichts.
Neugierde öffnet Türen
Das Magazin selbst ist dabei gar nicht evangelistisch – es behandelt unterschiedliche Themen, zu denen Frauen selbst ihre Stimme erheben. Allein schon der Fakt, dass auf der Titelseite eine Frau sei, würde hervorstechen und Interesse erwecken.
Viele der Frauen werden neugierig – und dann erzählen Sabouki und sein Team von der Bibel. «Wir laden sie in Kleingruppen ein oder dazu, Teil des Magazins zu werden. Wir verteilen auch Bücher über die Identität der Frau.» Für viele der Frauen sei es etwa eine Überraschung, dass diejenigen, die als erstes die Nachricht über die Auferstehung Jesu verbreiteten, Frauen waren. Und damit öffnet sich die Tür, diesen Frauen von Jesus und seiner Liebe zu ihnen zu berichten.
Zum Thema:
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Datum: 14.10.2021
Autor: Kevin Zeller / Rebekka Schmidt
Quelle: MNN / Übersetzt und bearbeitet von Livenet