Priester wegen Antikriegspredigt in Russland verhaftet
Ioann Burdin soll auch Anti-Kriegsbilder und eine Petition auf der Webseite der Gemeinde veröffentlicht haben. Der Priester, der in der Auferstehungskirche in der westrussischen Region Kostroma wirkt, wird beschuldigt, die russische Armee zu «diskreditieren».
Im Polizeibericht heisst es, er habe Gemeindemitgliedern von russischen Truppen in der Ukraine erzählt, «die die ukrainischen Städte Kiew, Odessa und Charkiw beschiessen und Bürger der Ukraine – Brüder und Schwestern in Christus – töten».
Hitler-Vergleich
Auf der Webseite der Gemeinde stand: «Wir Christen können nicht tatenlos zusehen, wenn ein Bruder einen Bruder tötet, ein Christ einen Christen tötet. Lasst uns nicht die Verbrechen derjenigen wiederholen, die Hitlers Taten am 1. September 1939 bejubelt haben.»
Letzte Woche unterzeichneten mehr als 270 russisch-orthodoxe Priester und Diakone einen offenen Brief, in dem sie zur Versöhnung und zum sofortigen Waffenstillstand im Krieg aufriefen.
Kirill unterzeichnete nicht
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, gilt als Untergebener des Moskauer Regimes und als Freund von Präsident Putin. Er unterzeichnete den Brief nicht.
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Datum: 13.03.2022
Autor: Donna Birrell / Daniel Gerber
Quelle: Premier / Übersetzung: Livenet