Geschichten der Versöhnung

Wenn der löchrige Ball Gräben kittet

Zahlreiche Länder liefern derzeit Negativschlagzeilen. Mit dem löchrigen Unihockeyball und ein paar Plastik-Schlägern macht die christliche NGO «Floorball4all» einen Unterschied. Kinder und Jugendliche erfahren dadurch mehr über sich und Gott – und erleben auch Versöhnung.
«Floorball4all» in Kenia
Benjamin Lüthi

Benjamin Lüthi, Leiter von «Floorball4all», gibt einen Einblick ins Wirken des Werks: «Wir wollen mit diesem Sport insofern einen Unterschied machen, als dass die Kinder und Jugendlichen für einige Stunden pro Woche aus ihrem oftmals tristen und von Tiefschlägen gezeichneten Alltag ausbrechen können – und dabei viel über sich, Gott und die eigene Identität erfahren.»

Versöhnung

Aufgrund dieser Arbeit ereignen sich verschiedentlich auch Geschichten der Versöhnung. «Wir erleben in vielen Ländern ähnliche Versöhnungsgeschichten.» So stehen in Rumänien plötzlich ungarischstämmige Jugendarbeiter vor einer Schar Romakindern, um ein Training zur Geschichte des gelähmten Mannes und seiner vier Freunde durchzuführen.

«Oder in Kenia, wo Vertreter verschiedenster Volksgruppen und Denominationen durch das zentral durchgeführte Training und die geteilte Vision plötzlich grosse, gemeinsame Turniere durchführen. Solche Geschichten gäbe es viele zu erzählen und alle haben eines gemeinsam: Auf dem Spielfeld – wie auch in Gottes Reich – gibt es keinen Unterschied der Herkunft, weil die Richtung und das Ziel die gleichen sind.»

50 Jugendliche entschieden sich für Jesus

Stark berührt hat Benjamin Lüthi kürzlich der Bericht eines Pastors aus der Südostukraine, der zusammen mit seinen Coaches seit zehn Jahren Woche für Woche in Schulen und in Kinderheimen Unihockeytrainings durchführt. «Viele sind seither dem christlichen Unihockeyclub beigetreten, der ein fester Bestandteil der lokalen Baptistengemeinde geworden ist. Alleine in den vergangenen Monaten hätten sich 50 dieser Jugendlichen während evangelistischer Unihockeyanlässe für ein verbindliches Leben mit Jesus entschieden. Solche Erlebnisse machen Mut und zeigen, wie die Saat in vielen Ländern aufgeht und der Sport Brücken baut.»

Wachstum in Lateinamerika

«Sowohl in Bolivien wie auch in Ecuador durften wir in den letzten zwei, drei Jahren Projekte starten. Auf Anfrage der dort ansässigen Gemeinden, Missionswerke oder Partner bildeten wir in den letzten Jahren je rund 60 Coaches an verschiedenen Orten aus.» Daraus entstanden unterschiedliche Projekte in Kinder- und Waisenheimen, an Schulen und anderen Institutionen oder gar Gemeinden. «In beiden Ländern geht es momentan darum, die Vernetzung unter den Projekten voranzutreiben und so die präventive Unihockeyarbeit nachhaltig zu etablieren.»

Pionierarbeit in Rumänien und Kenia

Rumänien war vor fünf Jahren das erste Land, in dem Familieneinsätze angeboten wurden. Entwickelt haben sich mittlerweile zwei Dinge: Christliche Teams und Bewegungen, gerade auch im ärmeren Süden, die Unihockey als Instrument für Evangelisation, Kinder- und Jugendarbeit sehr gezielt einsetzen.

Benjamin Lüthi zur arbeit in Kenia: «In Kenia starteten wir im Jahr 2015 den ersten Trainerkurs mit über 50 einheimischen Leitern.» 2016 kamen 50 weitere dazu. Der Folgekurs in diesem Sommer musste wegen den Präsidialwahlen ausgesetzt werden. «Eine grosse Zahl der Unihockeyprojekte in Kenia finden in den riesigen Armenvierteln Nairobis statt. Ein geeignetes Präventionstool für Knaben und Mädchen ist hier sehr begehrt. Ende November wollen wir nun mit einem kleinen Einsatzteam unsere Projektleiter besuchen und mit ihnen die nächsten Schritte planen.»

Benefizanlass Ende Oktober

Zum festen Teil des Jahresprogramms ist der Benefizanlas Ende Oktober geworden. «Es ist eigentlich eine Art 'Volontärstreffen', bei dem viele der Einsatzteams sich wieder treffen, gemeinsam am Turnier mitspielen oder einfach auch nur beim Benefizdinner erlebte Geschichten aufleben lassen.»

 

Zur Webseite:
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Datum: 08.10.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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