Früher hasste Aborigines Shane Phillips die Polizei
Shane Phillips (54) leitet die «Tribal Warrior Association», eine segel- und sportbasierte Bildungs- und Mentorenorganisation in Sydneys Redfern, einer Aborigines-Gegend in Australien. «Es hiess lange, wir seien der Inbegriff dessen, was in den christlichen Gemeinden der Aborigines schief läuft», berichtet Shane, dessen Eltern Pastoren einer Gemeinde waren. Damals waren die Perspektiven alles andere als rosig, gibt Shane zu, «doch wir haben Hoffnung gefunden».
«Wir haben ein Boot …»
Mitten in die schwierige Zeit mit seiner Aborigines-Gang gründeten «ein paar alte, christliche Kameraden» im Jahr 1998 die «Tribal Warrior». Diese Jungs hatten ein Boot und wollten nicht nur Segel-Unterricht erteilen, sondern Menschen einen Sinn geben. Im Fokus hatten sie dabei vor allem jene, die richtig Mist gebaut hatten und deren Leben auseinandergefallen war.
Shane Phillips gehörte zur zweiten Gruppe junger Aborigine-Männer, die auf das Boot gingen. 1999 bestieg er das Boot zusammen mit seinem älteren Bruder, einem langjährigen Heroinabhängigen. Die beiden gewannen nun eine neue Perspektive, die «Tribal Warrior» wuchsen und Phillips kam ins Leitungsteam. Bis heute wurden bereits über 3'000 Personen für Aufgaben auf See oder an der Küste ausgebildet.
«Vom Defizit zur Stärke»
Inzwischen ist als Untergruppe das Mentorenprogramm «Clean Slate Without Prejudice» gegründet worden, bei dem unter anderem Boxtraining eingesetzt wird, um gefährdeten Aborigine-Jugendlichen zu helfen.
Die Verbrechensraten im Zusammenhang mit Raubdelikten sind in Redfern seit der Einführung des Programms im Jahr 2009 stark gesunken. Shane Phillips: «Das Programm hat uns geholfen, unseren Fokus vom 'Defizit' auf die 'Stärke' zu richten.» Früher herrschte Hass zwischen den Aborigines und der Polizei. Doch das habe sich inzwischen geändert.
Box-Training mit Polizeikommandant
Zusammen mit dem Polizeikommandanten Luke Freudenstein lud Shane Phillips im Jahr 2009 fünfzehn straffällige Jugendliche zum Box-Training ein. Auch Polizeibeamte, die bekannt für Feindseligkeiten gegenüber Aborigines waren, nahmen teil.
«Es regnete in Strömen und war dunkel. Dann kam ein Polizist herein, der für Brutalität bekannt war. Ich erklärte, dass wir uns benehmen müssen: 'Lasst uns einfach mit ihnen trainieren und sehen, was passiert.'» Und da geschah das Undenkbare: «Am Ende waren wir einfach ein Haufen Leute, die zusammen trainierten, inklusive 'High Five' am Ende.
«Was wir tun, haben wir aus der Bibel gelernt»
Innerhalb der Aborigines gab es Leute, «die uns 'Hunde' und 'Spitzel' nannten und sie fragten, warum wir mit der Polizei zusammenarbeiteten.» Und auch die Polizisten wurden von manchen anderen Beamten als «Weltverbesserer» verschrien.
Doch die Ergebnisse nach drei, vier Wochen sprachen für sich: «Wir freundeten uns an und diese junge Typen begingen keine Straftaten mehr, insgesamt ging die Zahl der Raubüberfälle um über 80 Prozent zurück.» Phillips fährt fort: «Offensichtlich hat der Herr das Programm gesegnet. Alles was wir tun, haben wir aus der Bibel gelernt.»
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Datum: 11.05.2020
Autor: Kylie Beach / Daniel Gerber
Quelle: Eternity News / gekürzte Übersetzung: Livenet