Hungrig nach Freiheit

Die Angst steht im Weg

Obwohl wir hierzulande schon lange in freien Verhältnissen leben, hat die Freiheit nichts von ihrer Faszination eingebüsst. Warum ist das so?
Warum sehnen wir nach Freiheit?

Man könnte ja mit Fug und Recht behaupten, dass es noch nie so viel Freiheit und noch nie so wenig Zwänge gab. Trotzdem sehnen sich viele Menschen danach, frei, unabhängig und selbst bestimmt zu leben. Warum also dieser ungestillte Hunger nach Freiheit?

Paradox

Trotz vieler Freiheiten in den Bereichen Politik, Berufswahl, Lebensführung erleben viele Menschen sich nicht als frei – ganz im Gegenteil! Das hat selbstredend viele Gründe. Da könnte man wirtschaftliche Zwänge ansprechen, den Zwang der Mehrheit oder lautstarker Gruppen und vieles mehr.

Es gibt eine Diskrepanz zwischen der bestehenden Freiheit und dem davon so stark abweichenden Lebensgefühl vieler Menschen. Über den modernen westlichen Menschen schreibt Psychoanalytiker und Sozialphilosoph Erich Fromm: «Er wird unabhängiger, er verlässt sich mehr auf sich selbst und wird kritischer; er wird andererseits auch isolierter, einsamer, stärker von Angst erfüllt.»

Unsicher und verloren

Und sein Kollege Horst-Eberhard Richter stellt Ähnliches fest: «Erkämpfte bürgerliche Freiheiten bieten dem einzelnen einen erweiterten Spielraum. Aber dieser macht auch unsicher. Ein Gefühl der Verlorenheit kann zur Flucht aus der Vereinzelung führen.»

Also gibt es die Freiheit, aber die Folgen dieser Freiheit wie Unsicherheit, Angst, Vereinzelung – machen zugleich unfähig zur Freiheit? Diese Einschätzung scheint durchaus zutreffend.
 
Viele Menschen suchen Sicherheit und Annahme, die sie zur Freiheit fähig macht, weil sie Geborgenheit und Sicherheit schafft, die jede Angst sprengt. Viele sehnen sich danach so wie sie sind, angenommen zu werden. - Sie mögen es nicht glauben, aber es ist so: Genau das kann und will Jesus jedem Menschen schenken! – Vielleicht denken Sie: «Schön wär’s!»

Wo Gott ist, ist Freiheit

Paulus, der erste christliche Lehrer, schrieb davon den Christen der Stadt Korinth: «Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Wir alle aber stehen mit unverhülltem Gesicht vor Gott und spiegeln seine Herrlichkeit wider. Der Herr verändert uns durch seinen Geist, damit wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen.» (Die Bibel, der zweite Brief an die Korinther, Kapitel 3, Verse 17 und 18)

Was für Aussagen! Wir können, so wie wir sind (das ist gemeint mit unverhülltem Gesicht, also ohne Maske oder Schutz) zu Gott kommen. Und schließlich die Aussage: Wo Gott ist, da ist Freiheit. So ist es gedacht, auch wenn Menschen das nicht immer so erleben und das Fromme genau als Gegenteil erleben. Sie fühlen sich durch Christen und Kirchen bevormundet, gegängelt, ungefragt geführt oder gleichsam gefangen.

Freiheit meint viel mehr

Wo Gottes Geist ist, da ist Freiheit. Das heisst auch, dass da, wo Gott ist, Freiheit ist. Da ist keinerlei Unterschied! Denn Gott besteht aus drei göttlichen Personen: dem Vater, dem Sohn, Jesus, und dem Heiligen Geist.

Es ist zu vordergründig, wenn man die Freiheit der Christen nur so versteht, dass es nicht mehr um das sture Einhalten von Geboten und Vorschriften geht. Das ist richtig, aber es geht um viel mehr!

Es geht um eine Freiheit, die das ganze Leben und das Lebensgefühl bestimmt. Eine Freiheit, die die Meinung des anderen nicht scheut, die sich auch nicht scheut, einmal einen Standpunkt zu vertreten, den andere nicht teilen oder sogar offen ablehnen.

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Datum: 25.10.2012
Autor: Norbert Abt
Quelle: Livenet

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