Zurück zum Abenteuer des Glaubens
«Ich mag ein Leben, das ein Abenteuer ist, danach habe ich mich gesehnt», sagt Stephan Maag. «Als ich Jesus gefunden habe, habe ich gesehen, dass die Apostelgeschichte ein Abenteuer ist. Wir sind nicht dazu berufen, ein langweiliges Leben zu führen, wir sind dazu berufen, einen Unterschied zu machen in einer Welt, die in Unordnung ist.»
Aber er brauche auch die Ruhe in der Natur und bei Gott, bei seinen Schafen. «Hirte zu sein ist auch etwas Demütiges. Man ist sehr oft im Dreck und in der Natur. Die Arbeit ist hart, herausfordernd und niemand sieht einen.»
Bei der Arbeit spricht er mit Jesus. «Das hält mich nahe am Herzen des Vaters. Es macht mich demütig. Wenn ich nur mit dem Kreuz herumliefe, wäre das nicht gesund.»
«Zurück zur Apostelgeschichte!»
Wer hauptamtlich im Dienst steht, dem hilft es, mit «normalen» Menschen unterwegs zu sein. Um die Sorgen und Nöte der Menschen zu verstehen. «Die Gesellschaft übt einen enormen Druck auf uns alle aus. Wenn man in einer elitären, frommen Blase lebt, verliert man den Bezug zur Realität, spricht eine Sprache, die niemand versteht, redet über Themen, die niemanden interessieren – wir müssen zurück in die Apostelgeschichte und zurück in den Alltag.»
«Ich bin nicht weniger wert, wenn ich bei meinen Schafen im Mist stehe, als wenn ich auf einer grossen Bühne stehe», resümiert der Vater von vier Kindern. «Vielleicht ist es sogar umgekehrt. Das Reich Gottes ist paradox: Das Grosse ist klein, das Kleine ist gross.»
«Eine Horizonterweiterung»
Derzeit ist Stephan Maag viel im Ausland unterwegs, um das Kreuz in alle europäischen Hauptstädte zu bringen. Für seine Frau Nadine ist das ganz normal: «Ich habe es so kennen gelernt, es gehört zu unserem Leben. Es ist wie ein Kind, das man hat. Für das man Sorge trägt, für das man Dienst tut. Es braucht eine Mutter und einen Vater, ich fange in dieser Zeit andere Dinge auf», erklärt Nadine Maag. «Es ist ein Hand in Hand gehen.»
Das Loslassen, wenn es mit dem Holzkreuz in die Städte geht, klappt gut. «Es ist nicht das erste und auch nicht das letzte Projekt. Man wächst hinein. Es funktioniert gut – es ist schön, von den Erfahrungen zu hören, es ist eine Horizonterweiterung, es befruchtet sehr.»
Die Welt erobern reicht nicht
«Viele Menschen wünschen sich ein Leben mit Visionen, es gibt viele Bücher darüber», resümiert Nadine Maag. «Wir haben unseren Ruf erhalten und ihn zu unserer Aufgabe gemacht. Wir haben 'Ja' gesagt und sehen die Möglichkeiten, die Türen, die sich öffnen, ich gehe auf etwas zu, das Sinn macht.»
Auch sie kann ihre Projekte und Leidenschaften leben. Auch das ist wichtig. «Wenn ich die Welt für Jesus erobere und meine Familie vergesse, funktioniert etwas vom Wertvollsten nicht», erklärt Stephan Maag. «Früher wurde darauf zu wenig geachtet: Der Missionar ging nach Timbuktu und die Kinder wurden nach Europa geschickt. Man gab sein ganzes Leben für Jesus, aber das ‘Kleine’, das im Reich Gottes das Grosse ist, blieb auf der Strecke. Es ist das Wichtigste. Wenn ich im Altersheim im Rollstuhl sitze, vielleicht von meiner Frau geschoben, dann sind es die Kinder, die bleiben. Das mit dem Kreuz und dass viele Menschen von Gott gehört haben, ist mega wichtig, aber am Ende will ich ein guter Vater sein.»
Aus diesem Grund reduziert die Familie grössere Projekte, weil die Kinder im Teenageralter die Eltern jetzt besonders brauchen.
Sehen Sie sich hier den Talk mit Nadine und Stephan Maag an:
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Datum: 04.02.2025
Autor:
Daniel Gerber
Quelle:
Livenet