Karriere in der Bibel: Philippus

Von Gottes Humor überrascht

Wer will seine Tätigkeit aufgeben, wenn es am besten läuft? Es kann sich lohnen – weil Gott Anderes und Besseres vorhat.
Philippus ging auf die Strasse Richtung Gaza.

Die Nachfolger von Jesus in Jerusalem sind eine immer bunte, ständig wachsende Menge. In der Pilgerstadt mit dem grandiosen Tempel der Juden fallen sie auf: Sie treffen sich in seinen Hallen, um Jesus, einen vor Jahren von den Römern hingerichteten Wanderprediger, als Messias zu verehren. Er sei von den Toten auferweckt worden, predigen sie. Die Leiter der Jesus-Gemeinschaft sind jederzeit für Sensationen gut; oft kommt es zu spontanen Heilungen. Und man achtet darauf, dass niemand von den Anhängern hungert und friert.

Soziales Netz für alle

Da ist es kein Wunder, dass täglich weitere Leute der Gemeinschaft beitreten – alteingesessene Jerusalemer, aber auch jüdische Migranten und Secondos aus den griechischsprachigen Nachbarländern. Die bedürftigen Witwen unter ihnen kommen allerdings manchmal zu kurz. Darauf reagieren die Leiter mit der Beauftragung von sieben Männern griechischer Muttersprache. Diese sorgen dafür, dass die Hilfe allen gleicherweise zugutekommt. Einer der sieben ist Philippus. Bald kennt man ihn als gewandten Prediger und weil durch seine Hände Wunder geschehen.

Wird die Gemeinschaft ein Opfer ihres Erfolgs? Nachdem ein Kollege von Philippus verhaftet, verhört und gesteinigt worden ist, geht eine Welle der Gewalt über die Jesus-Gemeinschaft. Die meisten Anhänger fliehen aus der Stadt.

Wie ein Blitz

Philippus, was nun? Er weicht nach Samaria aus. Da ist man seit je nicht gut auf Juden zu sprechen. Umso grösser die Überraschung: Die Botschaft von Jesus schlägt ein! Philippus erlebt Unglaubliches. Gelähmte können gehen, Besessene werden frei. Ein alter Zauberer, der bisher durch seine magischen Fähigkeiten die ganze Stadt in Bann hielt, wird in den Senkel gestellt. Der Wanderprediger Philippus ist in seinem Element – was will man mehr?

Doch nun dieser Auftrag, übermittelt von einem Engel höchstpersönlich: «Geh auf die Landstrasse, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt! Sie ist menschenleer.» Ist das ein Witz? Oder will Gott ihn vor einem Burnout bewahren? Philippus hat gelernt, auf die Stimme des Heiligen Geistes zu hören. Er verlässt Samaria und wandert, wandert. Was wird ihm da passieren?

Wissbegieriger Tourist

Auf der Strasse nähert sich ein Wagen. Auf ihm sitzt ein Afrikaner und liest eine Schriftrolle. «Geh und folge diesem Wagen», hört Philippus den Heiligen Geist sagen. Wie er den Wagen erreicht, hört er wohlvertraute Worte aus dem Buch des Propheten Jesaja: von einem speziellen Mann, der sich nicht gegen seine Tötung wehrt. «Verstehst du, was du da liest?» fragt er den Afrikaner. «Wie könnte ich, wenn niemand mich anleitet!» Er bittet Philippus, neben ihm Platz zu nehmen. Dieser erzählt ihm von Jesus, seinem Wirken, wie er hingerichtet und begraben wurde, und dass Gott ihn von den Toten auferweckte.

«Hier ist Wasser…»

Der Afrikaner, ein Hofbeamter, ist sehr bewegt – davon hat er im Tempel von Jerusalem, den er besuchte, nichts gehört. Dieser Jesus ist die Erfüllung der uralten Zusagen in den Heiligen Schriften der Juden! Er stellt die Verbindung zwischen Menschen und Gott her! Mitten im angeregten Gespräch erblickt der Mann eine Wasserstelle: «Hier ist Wasser; was steht meiner Taufe noch im Weg?» 

Philippus ist Überraschendes gewohnt – doch so viel Spontaneität hätte er von dem Höfling nicht erwartet. Er steigt vom Wagen und tauft den Afrikaner in der Senke, als Bestätigung dafür, dass er sich im Glauben an Jesus anschliesst. Was für ein Tag auf der «menschenleeren» Landstrasse!

Entrückt

Die beiden steigen aus dem Wasser – Philippus ist urplötzlich weg, verschwunden. Der Geist Gottes hat ihn «entrückt». Der Reisende kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus und reist fröhlich weiter – Afrika, ich komme! Philippus aber taucht in Asdod auf, einer der nächsten Städte. Er spürt: Nach der Zeit auf der Landstrasse will Gott ihm weitere Gelegenheiten geben, Menschen mit Jesus zu überraschen.

Datum: 16.11.2012
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service