Der gesunde Realismus der Bibel

Braucht es überhaupt Grenzen auf der Welt?

Eine Ladesgrenze
Immigration, Grenzen und ihr Schutz sind eines der drängenden Themen unserer Zeit - ein Thema voller Emotionen, politischer Rhetorik und tief verwurzelter Überzeugungen. Sind Grenzen eigentlich nötig? Und was ist die Aufgabe der Regierung?

Grenzen haben für viele eher einen negativen Touch. Wäre eine grenzenlose Welt, zumindest eine Welt der offenen Grenzen, nicht besser und freier? Für Christen geht es bei dieser Frage nicht nur um Politik, Parteien oder Gefühle – es geht um die Wahrheit. Was sagt die Bibel eigentlich über Grenzen, Nationen und die Rolle der Regierung?

Die Bibel spricht über Grenzen

Ein gängiges Argument ist, dass Christen aus Liebe «offene Grenzen» unterstützen sollten. Aber lehrt die Bibel das tatsächlich? In Apostelgeschichte Kapitel 17, Verse 26-27 macht Paulus eine interessante Aussage: «Er (Gott) hat aus einem einzigen Menschen das ganze Menschengeschlecht erschaffen, damit es die ganze Erde bewohne. Er hat für sie bestimmte Zeiten und die Grenzen ihres Wohngebiets festgesetzt. Sie sollten Gott suchen, ob sie ihn ertasten und finden könnten; denn keinem von uns ist er fern.» Mit anderen Worten: Grenzen an sich sind keine menschliche Erfindung – sie sind Gottes Idee (was nicht unbedingt heissen muss, dass alle heutigen Grenzen von Gott so definiert sind). Aber Grenzen an sich sind offenbar ein Weg Gottes, die Menschheit zu organisieren, Völker zu definieren – und Länder zu schützen.

Ein Element der Sicherheit

Selbst Jesus benutzte das Bild eines Schafstalls, in dem ein Hirte seine Herde innerhalb bestimmter Grenzen beschützt (Johannes Kapitel 10, Vers 9). Viele der lautesten Stimmen, die offene Grenzen fordern, schliessen nachts ihre Türen ab und erwarten im Privaten Sicherheit für ihre Familien. Wie ist es mit der Sicherheit für ein ganzes Land? In der Bibel wird immer wieder betont, dass eine Regierung notwendig ist, um Ordnung und Gerechtigkeit aufrechtzuerhalten. Daniel Kapitel 2, Vers 44 und Römer Kapitel 13 erinnern uns daran, dass Regierungsbehörden genau aus diesem Grund von Gott eingesetzt werden. Damit soll inhumanes Vorgehen nicht entschuldigt werden, erst recht keine geschlossenen Grenzen für Hilfesuchende. Aber genau so klar ist von der Bibel her, dass Grenzen eine Hilfe sind, damit Völker in (relativer) Sicherheit leben können.

Um das Thema «Grenzen» noch nach vorn zu erweitern: Offenbarung Kapitel 21 beschreibt die neue Welt als eine Stadt mit Mauern und Toren – und Menschen, die «drinnen» und die «draussen» sind. Also selbst der Himmel ist keine «grenzenlose Freiheit» (die gibt es nach Reinhard Mey nur über den Wolken…).

In der ganzen Diskussion ist Mitgefühl wichtig, ebenso wie die Wahrheit. Ein wahrhaft biblischer Ansatz ignoriert die Realität von Grenzen nicht – er nimmt sie als Teil von Gottes Erhaltungsordnung für die Welt an. Und wenn der Himmel selbst Mauern hat, sollten wir vielleicht die Vorstellung überdenken, dass es irgendwie unchristlich und inhuman sei, sie auf der Erde zu haben und zu schützen.

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Datum: 13.03.2025
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Charisma News / Jack Hibbs

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