«Kombination von Faktoren»

USA: 3 Tote bei Schiesserei an christlicher Privatschule

Die «Abundant Life Christian School»
Eine 15-jährige Schülerin hat am vergangenen Montag an einer christlichen Privatschule in Wisconsin eine Lehrerin und einen weiteren Teenager mit einer Pistole erschossen. Danach tötete sie sich selbst.

Die Täterin wurde von Polizeichef Shon Barnes als Natalie Rupnow identifiziert. Mit ihrer 9-mm-Waffe verletzte sie auch sechs andere Schüler; zwei davon befinden sich in kritischem Zustand. Ein Lehrer und drei Schüler wurden mit weniger schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, zwei von ihnen wurden am Montagabend wieder entlassen.

Die Identität der Verletzten wurde von Barnes nicht bekanntgegeben. Als Reporter an der Pressekonferenz aggressiv nach mehr Informationen fragten, schoss der Bürgermeister zurück: «Es geht euch absolut nichts an, wer bei diesem Vorfall zu Schaden gekommen ist. Bitte, haben Sie etwas menschlichen Anstand und Respekt für Menschen, die Angehörige verloren haben. Habt einfach etwas menschlichen Anstand, Leute. Lasst sie in Ruhe. Ernährt euch nicht von ihrem Schmerz.» Auch Bürgermeister Satya Rhodes-Conway forderte die Bevölkerung auf, Geduld zu haben, keine Fehlinformationen zu verbreiten und die Ermittler ihre Arbeit machen zu lassen.

Die «Abundant Life Christian School» ist eine überkonfessionelle christliche Schule – vom Kindergarten bis zur High School – mit etwa 420 Schülern in Madison, der Hauptstadt des Bundesstaates Wisconsin. Die Schule ist vorläufig geschlossen.

Noch nicht bekanntes Motiv

Die Polizei versucht herauszufinden, was zu den Schüssen führte. Rupnows Vater und anderen Familienmitglieder, die sich kooperativ zeigten, wurden befragt, und ihr Haus wurde durchsucht.

Polizeichef Barnes erklärte am Dienstag, eine «Kombination von Faktoren» habe die Schiesserei motiviert, lehnte es aber ab, sie genauer zu beschreiben: «Wir haben einfach noch nicht genügend Fakten.» Schüler wurden befragt, ob Mobbing stattgefunden habe. Barnes erklärte, dass die Opfer anscheinend nicht gezielt ausgesucht wurden: «Jeder war das Ziel.»

Makabre Statistik

Die Website der Anti-Waffen-Organisation Everytown for Gun Safety zeigt, dass es in den USA im Jahr 2024 mindestens 202 Vorfälle mit Schüssen auf dem Schulgelände gab, bei denen 56 Menschen starben und 147 verletzt wurden. In diesen Daten ist die Schiesserei in Madison noch nicht enthalten.

Im Jahr 2023 starben 45 Menschen bei 158 Schiessereien an Schulen, im Jahr 2022 gab es 67 Opfer bei 181 Schulschiessereien. Die Vorfälle in den Schulen haben bisher wenig dazu beigetragen, die nationalen Waffengesetze zu verändern.

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Datum: 21.12.2024
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Apnews.com/ Abundant Life Christian School

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