Früher Trübsalbläser, heute Alphornbläser
«Die Sache mit dem Alphorn ist eigentlich eher neu», meint Lorenz Schwarz. «Ich spiele dieses Instrument nämlich noch keine vier Jahre lang.» - Das ist kaum zu glauben. Denn wer ihn schon mal live gehört hat, der würde eher auf einen jahrelangen Profi tippen. Doch dem ist nicht so. Für das Naturtalent Schwarz, das nicht einmal Noten lesen kann, ist jedoch klar: «Diese musikalischen Begabungen hat Gott mir geschenkt. Und zwar innert kürzester Zeit.» - Begabt ist er auch, wenn es ums Jodeln geht: «Dieses entdeckte ich während meiner Hirtenzeit als zirka vierzehnjähriger Geissbub in den Glarner Alpen.»
Eine gewisse musikalische Ader besass Lorenz Schwarz zwar schon immer. «Ich hatte diese Begabung jedoch in meinem früheren Leben in keiner Weise zur Verherrlichung Gottes eingesetzt», weiss er heute zu berichten. «Im Gegenteil. Ich lästerte ihn sogar, wenn ich gewisse Lieder sang.» - Doch damit ist heute Schluss. Der Musiker Schwarz kennt jetzt nur noch ein Ziel: «Ich will mit allem, was ich bin, tue und sage, Jesus Christus verherrlichen. Denn ich liebe ihn über alles!»
Alkohol, Jähzorn und zwei nette Teenagermädchen
Ein wesentlicher Grund, weshalb Lorenz Schwarz sich heute so stark für Gott engagiert, liegt in seiner Vergangenheit. Diese sah nämlich nicht ganz so rosig aus. Die Verhältnisse, in denen die Grossfamilie Schwarz aus dem bündnerischen Walserdorf Affeier aufwuchs, waren eher ärmlich. Aber auch innerfamiliäre Probleme in Form von Alkohol und Jähzornausbrüchen waren an der Tagesordnung. Jedenfalls war seine Jugendzeit alles andere als eine romantische Bilderbuchgeschichte aus den Bündner Bergen.
Als der junge Lorenz dann endgültig die Nase voll hatte und sich ins Vergnügungsleben von Zürich absetzte, da wurde er sanft aber bestimmt von Jesus eingeholt: «Es war an einem Samstagabend, als ich mir das Leben nehmen wollte. Ich hatte bereits einige Versuche gestartet, die jedoch nicht klappen wollten. Schliesslich wollte ich mich - da meine Bemühungen nicht fruchteten - einmal mehr ins Vergnügungsleben stürzen.»
Doch nun griff Gott auf eine ganz nette Weise ein: «Zwei hübsche Teenagermädchen luden mich zu einem christlichen Film ein. Und da ich ja sowieso nichts Gescheites vorhatte, ging ich mit.» - Für Lorenz wurde dies der entscheidendste Abend seines Lebens. Denn im Anschluss an den Film gab es noch eine kurze Botschaft, in der ein Redner eine Frage stellte, die ihn zutiefst in seinem Innersten traf: «Wenn du heute stirbst - bist du bereit, Gott zu begegnen?» - Lorenz spürte, dass Gott ihn mit dieser Frage ganz persönlich ansprach und darauf eine Antwort erwartete. "Ganze drei Monate habe ich an dieser Frage herumgekaut, dann wollte ich die Vergebung durch Jesus Christus kennen lernen", erzählt er "und es hat mein Leben verändert".
Als Alphornbläser in Indien
Inzwischen ist ein Vierteljahrhundert vergangen. Lorenz Schwarz hat allen Mitmenschen und sich selbst vergeben und lebt heute glücklich zusammen mit seiner Familie im Toggenburg. Doch für den Alphornbläser von Gottes Gnaden ist dies noch lange nicht das endgültige Ziel: «Ich weiss, dass Gott mit mir und den Begabungen, die er in mich hineingelegt hat, noch einiges vorhat.» Für ihn ist klar, dass man mit Alphorn, Gitarre und volkstümlichem Gesang viele Menschen mit der Evangeliumsbotschaft erreichen kann. Lorenz Schwarz hat festgestellt, dass es selbst für das Alphorn keine Grenzen gibt: «Ich November 2000 erhielt ich die Möglichkeit, während rund zehn Tagen in Indien bei einem Kogress zu Jüngerschaft und Bibelarbeit mitzuwirken.»
Zum Audio-Beitrag von Radio ERF
Webseite von Lorenz Schwarz: www.lorenzschwarz.ch
Datum: 29.03.2002
Autor: Urs-Heinz Naegeli
Quelle: Erlebt.ch