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Es gibt 1,245 Millionen Christen im Iran

Die niederländische Forschungsgruppe GAMAAN, die auf den Iran spezialisiert ist, berichtet, dass im Iran inzwischen rund 1,245 Millionen Christen leben. Diese Zahl liegt deutlich höher, als bisher angenommen wurde.
Junge Christen im Iran (Bild: Open Doors)

Laut einer Studie der in den Niederlanden ansässigen Forschungsgruppe GAMAAN leben im Iran eine Million Christen. Die Studie basiert auf einer Befragung mit 50'000 lese- und schreibkundigen Iranern im Alter von über 20 Jahren.

Befragt wurde die Einstellung der Iraner zur Religion. Dabei stellte sich heraus, dass 1,5 Prozent der Befragten angaben, Christen zu sein – das wären rund 1,245 Millionen Iraner. Die NGO «Article 18» erläutert, dass dadurch zu den 300'000 anerkannten, offiziellen Christen im Iran schätzungsweise eine Million Christen im Untergrund dazukommen; dies würde sogar rund 1,3 Millionen Christen ergeben.

«Keine Überraschung»

Afshin Shahi, Dozent für Nahostpolitik an der Bradford Universität, sagt, das Ergebnis der Umfrage sei «für keinen iranischen Beobachter überraschend». In den letzten 40 Jahren habe das Land einen gewaltigen soziokulturellen Wandel durchlaufen. «Die Umfrage unterstreicht die Tatsache, dass sich ein sehr grosser Teil der Bevölkerung nicht mehr mit dem schiitischen Islam identifiziert, der als Herrschaftsideologie des Staates benutzt wird.»

Dies bemerke auch der Staat. «In den letzten Jahren haben verschiedene Politiker vor der drohenden Ent-Islamisierung der iranischen Gesellschaft gesprochen.»

«Indoktrinierung völlig gescheitert

Sasan Tavassoli von der iranischen Bibelgesellschaft, war einst selbst ein schiitischer Iraner, der sich dem Christentum zuwendete. Er spricht von einem «völligen Scheitern des Versuchs, die Bevölkerung seit der islamischen Revolution zu indoktrinieren.»

Zu sagen, dass im Iran eine spirituelle Revolution stattfindet, ist eine Untertreibung, so Tavassoli. «Der Iran könnte schon bald das Frankreich (Anm.d.Red. gemeint ist der Laizismus) des Nahen Ostens werden, denn es gibt auch Anzeichen für eine wachsende Opposition gegen öffentliche Manifestationen der Religion, sei es der Hidschab, die Gesetzgebung oder sogar gegen das Evangelisieren.»

«Wir müssen sie fragen …»

«Wir haben keine Wahl», sagte Irans Geheimdienstminister Mahmoud Alavi bereits vor einiger Zeit öffentlich: «Wir müssen sie fragen, warum sie den Glauben verlassen haben.» Er meinte damit die wachsende Anzahl persischer Christen.

Erst vor kurzem sagte ein iransicher Gemeindeleiter, der zu seiner Sicherheit anonym bleiben muss, dass es zwei Iran gebe: «Einen Iran, der von zehn Prozent der Einwohner kontrolliert wird. Und den anderen Iran mit den anderen 90 Prozent. Und von diesen haben nicht wenige das Regime satt.»

Und nicht wenige finden gerade auch deshalb zu Christus. «40 Jahre nach der iranischen Revolution geschieht eine weitere geistliche Revolution. In den vergangenen vierzig Jahren haben mehr Menschen im Iran zum Glauben an Jesus Christus gefunden als in den vorangegangenen 1400 Jahren zusammen. Wir leben in einem Moment, in dem die Iraner sehr schnell zum Glauben kommen.»

Schneller als in jedem anderen Land

Die grosse Zahl von Menschen, die den Islam verlassen, führt zu einer Gegenreaktion gegen die Kirche. Dutzende Christen sind in den letzten Monaten verhaftet und inhaftiert worden.

«In diesen für das Regime kritischen Zeiten wird wirklich hart gegen religiöse Gemeinschaften wie christliche Konvertiten vorgegangen», so Alireza Nader, ein iranischer Experte der «Foundation for Defense of Democracies». Der Iran gehört zu den gefährlichsten Orten der Welt für Christen. Dennoch gehört das Christentum im Iran zu den am schnellsten wachsenden der Welt.

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Datum: 08.09.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Article 18 / infochretienne / CBN

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