1400 Nanometer weisen auf Gott hin
Epochales rauschte, nein donnerte im Jahr 2001 durch den Blätterwald. Das menschliche Genom ist entschlüsselt. Hiess es. Jetzt, sieben Jahre später, ist weniger enträtselt denn je - sagt der Chemiker Harald Binder. «Es ist alles viel komplizierter, als man sich damals vorstellte. Heute gibt es mehr Fragen denn je.»
Er verweist auf die Chromosomen. «Jede menschliche Zelle enthält in ihrem Kern 46 Chromosomen, um genau zu sein, 23 Paare, je eines von Vater und Mutter. Diese Chromosomen liefern die Erbmerkmale, Nummer 23 legt zum Beispiel unter anderem das Geschlecht fest.»
Das Mini-Natur-Spektakel
Diese Chromosomen sind ein Miniatur-Spektakel: Sie sind etwa 1400 Nanometer breit, das ist etwas mehr als ein Tausendstel-Millimeter. Wenn man diese Chromosomen nun stark vergrössert, sieht das aus wie Nähgarn, das aber um verschiedene Spulkörper gewickelt ist. Das ist die DNS. Dieser sehr dünne Faden ist insgesamt zwei Meter lang und nur zwei Nanometer dünn. Und in jedem Zellkern enthalten. Binder: «Angenommen, der Faden wäre so dick wie der Strich eines Kugelschreibers, dann wäre ein Mensch mit einer Körperlänge von 2 Metern etwa 400 Kilometer hoch.»1 Milligramm dieses ultradünnen DNS-Faden könnte laut Binder etwa die Distanz zwischen der Erde und dem Mond überbrücken, er wäre nämlich ungefähr 300'000 Kilometer lang. «Solche Erkenntnisse machen mich zu einem begeisterten Wissenschaftler.»
Das Genom
Und Binder weiter: «Solche Wunderwerke funktionieren in unserem Körper völlig wartungsfrei.» Auf den Chromosomen liegt die DNA in Form einer Spirale vor, der Doppelhelix, die man sich als verdrillte Strickleiter vorstellen kann.Das menschliche Genom. Dieses hätten Forscher unlängst als entschlüsselt dargestellt. Doch nun würden sich mehr Fragen denn je ergeben. Auf diesen Helices seien jeweils Informationen in Form der Buchstaben A, C, G und T abgespeichert. «Die menschliche DNA ist aus mehr als drei Milliarden solcher Buchstaben aufgebaut. Sie stellen das Genom dar.»
Wichtige Nummer 62206
Auf dem Chromosom Nummer elf etwa sei unter anderem die Bauanleitung für den roten Blutfarbstoff. «Bei manchen Menschen ist innerhalb dieser Millionen von Buchstaben auf der dortigen Helix ein einziger verändert, und zwar derjenige mit der Nummer 62206.» Bei den meisten Menschen stehe in diesem Bereich «... ACT CCT GAG GAG ...»; bei manchen nun aber «... ACT CCT GTG GAG ...». Und schon hat der Mensch eine andere Aminosäure in das Hämoglobin eingebaut. Harald Binder: «Bei der Lektüre der Tageszeitung erkennt man trotz Schreibfehler den Inhalt des Textes. Aber hier hat diese kleine, unscheinbare Änderung weitreichende Folgen. Es ist nur ein Zeichen am falschen Ort, doch das hat dramatische Folgen: die Funktion des Hämoglobins geht verloren, die roten Blutkörperchen können keinen Sauerstoff transportieren.»Kein Zufall
Die komplexe Struktur dieser winzigen Körperbausteine sehe er nicht als Produkt des Zufalls, sagt Harald Binder. Er vergleicht seine Ansicht mit einem Baum: «Wir sehen einen Stamm und eine riesige Krone. Aber was wir nicht sehen, ist dass unter der Erde eine Wurzel ist, die so umfangreich ist wie der Baumteil über der Erde.»Wichtig sei auch das, was man nicht sehen kann. Binder erinnert an die Worte aus der Bibel, die beschreiben, wie Gott den Menschen erschuf.* Hier erfahre man das, was alle interessiert, nämlich wo wir herkommen. Binder: «Die Daten aus der Molekularbiologie sind ungeheuer einflussreich. Aber sie stammen nur aus der oberen Hälfte des Baumes. Als Christen haben wir nicht mehr gesehen als andere Menschen. Jedoch wissen wir von dem, der sagt: „Ich habe den Menschen gemacht!"»
Kein Naivling
Binder sagt, Gott beauftragte den Menschen mit der Herrschaft über die Erde. Das passt nicht zusammen mit Vorstellungen von primitiven Menschen, die sich langsam aus tierischen Vorfahren entwickeln und über lange Prozesse zuerst das Sprechen lernen musste. «Als Gott die ersten Menschen machte, redete er unmittelbar mit ihnen.» Und diese Menschen waren hochkomplex. So wie die Molekularbiologie.Die Bibel sage über den Menschen, dass er unter Verzicht auf Gott und dessen Offenbarung seine Herkunft, sein Ziel und damit seinen Sinn, seine Bedeutung und seinen Wert nicht verstehen kann. «Klammern wir Gott aus, haben wir keine Antwort. Denn Gott schuf den Mensch sich zum Bilde. Wer wissen will wer der Mensch ist, muss auf das Original schauen um sich zu verstehen.»
Darum sei es wichtig, dass man, um beim Bild des Baumes zu bleiben, die Wurzeln kennt. So wie David, der in Psalm 8** sieht, wie komplex Gott den Menschen machte und deshalb seinen Schöpfer lobt.
* Die Bibel, 1. Mose, Kapitel 26 bis 31** Die Bibel, Psalm 8
Dr. Harald Binder ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Studiengemeinschaft «Wort und Wissen»: www.wort-und-wissen.de
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Datum: 17.07.2008
Autor: Daniel Gerber
Quelle: livenet.ch