«Christ zu sein ist gar nicht so uncool»
Er ist der Sohn eines Äthiopiers und einer Tschechin, geboren und aufgewachsen in Baden-Württemberg. Von klein auf ist Davie Selke begeistert von Fussball, aber auch vom Glauben an Gott. Davie erzählt: «Als ich klein war, hatte ich eine Kinderbibel, die ich vor dem Einschlafen immer durchgeblättert habe. Das waren zwar noch mehr Bilder als Text, aber mich hat das damals schon beeindruckt. Wie Jesus sich verhalten hat. Wie er mit Menschen umgegangen ist. Wie er sich geopfert hat und alles für uns in Kauf genommen hat.»
Aber auch der Fussball hat Selke schon früh geprägt: «Ich weiss noch, als ich als Sechsjähriger das erste Mal im Stadion war. Damals spielte der VFB Stuttgart gegen Hertha BSC, es stand 3:3. Ich war nur Zuschauer, aber ich war so nervös. Zu der Zeit war Cacau bei Stuttgart und es hat mich beeindruckt, dass er sich so zu seinem Glauben bekennt und bei jedem Tor nach oben zeigt. Das möchte ich auch hinbekommen, Mut machen, dass man sich zu seinem Glauben bekennt und sagt: Christ zu sein ist gar nicht so uncool. Ich glaub, viele Leute, die man cool findet, sind Christen. Das mit Jesus soll nicht nur wie eine Einladung klingen, das soll es auch sein.»
Gott gehört dazu
«Für mich gibt es keine Zweifel, dass es Jesus gibt. Ich vertraue hundert Prozent auf ihn. Ich bete oft», bekennt der Fussallprofi und gibt zu: «Manchmal mach ich mir den Vorwurf, dass ich Jesus nicht genug Zeit widme. Aber ich spüre, dass man sich bei ihm Kraft holen und ihm seine Probleme erzählen kann. Bei mir klappt es, dass ich mich danach besser fühle. Auch wenn es mal nicht so gut läuft, tut es gut zu wissen, dass er trotzdem an deiner Seite ist.»
Wer Gott für ihn ist, darüber redet der Fusballer nicht nur gern, das postet er auch auf Instagram oder Facebook. «Witzig ist, dass es da weniger Likes gibt. Aber mir geht's ja um die Message», grinst Davie und erklärt, was er so toll findet an Gott: «Dass er einem jeden Fehler verzeiht, wenn man ihn ernsthaft bereut. Vergebung ist ein ganz grosses Thema für mich. Indem man vergibt, zeigt man Grösse und Liebe und daran möchte ich mich orientieren. Ich konnte früher nicht so gut vergeben. Das kann ich inzwischen besser, weil ich mir sage: Wenn Jesus und Gott vergeben, wer bin ich, dass ich nicht vergebe?»
Und noch etwas tut ihm an Gott einfach nur gut: Gott ist nicht so wankelhaft wie die Fans. Davie erklärt: «Wenn du zwei Tore machst und deine Mannschaft zum Sieg schiesst, dann bist du der Held. Aber wenn du mal 'ne schlechte Phase hast und nicht so gut spielst, bist du der Depp. Der Unterschied zu Gott ist: Jesus liebt dich immer mit allen Ecken und Kanten und Fehlern, die du machst, und du musst nichts bringen.»
Glaube der unter die Haut geht
Auch durch seine Tattoos zeigt Davie Selke, was ihm wichtig ist. Auf seinem Handgelenk steht «Faith» (Glaube). Auf der Brust trägt er den Bibelvers aus Matthäus, Kapitel 26, Vers 21, natürlich auf Englisch: «Where your treasure is, there is your heart» (Wo euer Schatz ist, da ist euer Herz). Aber seinem allerersten Tattoo kommt eine besondere Bedeutung zu, ein Bild von Jesus, das auf seinem Arm prangt. Der Fussballer dazu: «Dieses Tattoo bedeutet mir viel, weil ich mich damit offen als Christ bekenne. Es ist ein Zeichen dafür, dass ich dankbar bin, was für ein Leben ich führen darf.»
Ein Leben, bei dem man gespannt sein kann, was noch kommt. Bei der U-19 Europameisterschaft 2014 war er der Torschützenkönig. Bei der Olympiade in Rio 2016 holte Davie Selke zusammen mit der Deutschen Nationalmannschaft die Silbermedaille. Aber ob es dieses Jahr auch mit RB Leipzig für einen Titel reicht, bleibt spannend...
Davie Selke im Interview mit David Kadel:
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Datum: 21.02.2017
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / vimeo / «Und vorne hilft der liebe Gott»