«Mein Dank gebührt zuallererst Gott!»
Dass Portugal Europameister wird, damit hatten wohl die wenigsten gerechnet. Obwohl Trainer Fernando Santos von vornherein gesagt hatte, alles andere wäre für ihn enttäuschend. Doch zunächst sah es nicht gut aus für die Portugiesen. Verschossene Strafstösse, Gruppendritter, kein einziger Sieg in der regulären Spielzeit. Dass sie es doch bis ins Finale schafften, muss an den Trainerqualitäten des 61-Jährigen liegen. Und als Portugal dann tatsächlich den Titel holte, tanzte Fernando Santos am Spielfeldrand und sorgte spätestens damit für die Sympathien aller Zuschauer.
Fernando Santos - Ein Mann des Glaubens
Der Nationaltrainer selbst bezeichnet sich als einen «Mann mit grossem Glauben». 1994 besuchte er einen Glaubenskurs. Damals dachte er, das wäre eine gute Möglichkeit, sich auszuruhen, doch dann passierte etwas Erstaunliches. Santos erzählt: «Ich habe Christus gefunden. Das war das grösste Glück meines Lebens.» Der 61-Jährige weiter: «Mir wurde klar, dass Christus lebt, eine entfernte Realität, die ich erkannte.»
Seitdem glaubt er, dass «das Leben hier auf Erden nur ein Abschnitt ist. Den endgültigen Tod gibt es nicht. Ich glaube an die Auferstehung», so der Nationaltrainer. Auch deswegen ist es ihm so wichtig, regelmässig in die Kirche zu gehen. «Wenn ich am Nachmittag ein Spiel habe, gehe ich um sieben Uhr morgens zur Messe.» Nicht zur Kirche zu gehen, das wolle er nicht. «Wir können alles im Leben in Einklang bringen.»
Die emotionale Dankesrede zum Sieg
Der Glaube zieht sich durch jeden Lebensbereich von Fernando Santos. Auch deswegen war es ihm wichtig, Gott nach dem Triumph über Frankreich öffentlich die Ehre zu geben. Bei der Pressekonferenz begann der Katholik seine emotionale Rede: «Zuallererst möchte ich Gott, dem Vater, danken. Für diesen Augenblick und für alles in meinem Leben.» Er freue sich jetzt darauf, nach Hause zu gehen und seine Mutter, seine Frau und seine Kinder zu küssen, auch ihnen verdanke er sehr viel. Und er danke jedem einzelnen seiner Freunde für ihre Freundschaft.
Da blitzt durch, dass es für den Portugiesen mehr gibt als nur Fussball. Als er einmal gefragt wurde, wie man ihn in Erinnerung behalten soll, antwortete Fernando Santos: «Man soll sich an mich als guten Vater, guten Ehemann und guten Freund erinnern.» Und was ist mit Fussball? «Völlig egal», sagt da der Europameister. «Fussball bedeutet mir nichts im Vergleich zu Vaterschaft oder Freundschaft. Nichts. Null.»
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Dossier: Fussball-EM 2016
Datum: 14.07.2016
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: jesus.ch / particlenews.com / expresso.pt