Birgit Kelles Fundamentalkritik am Genderismus
Hinter der Frau mit den sanften Gesichtszügen und der ruhigen Stimme steckt eine Kämpferin. «Holen wir uns diese Gesellschaft wieder zurück!», ermuntert sie ihre Zuhörerschaft im Zürcher Glockenhof am 19. Mai an einem Anlass der Schweizerischen Stiftung für die Familie (SSF).
DoktoXs und Mitarbeita
Angetreten ist sie, um den Genderismus in seiner heutigen Form ad absurdum zu führen. Über 200 Lehrstühle gibt es für Gender derzeit in Deutschland. Und diese treiben zum Teil recht bunte Blüten. So an der Humboldt-Universität in Berlin. Dort vermittelt eine Broschüre «antidiskriminierende» Sprachempfehlungen. zum Beispiel DoktoXs und Mitarbeita anstelle von Doktorin oder Mitarbeiter. Das X soll dafür stehen, dass Mitarbeiter jeglicher sexueller Ausrichtung und Identität mitgemeint sind. Ebenfalls soll das «a» deutlich machen, dass alle eingeschlossen sind. Sogar der Türöffner, der eine männliche Endung trägt, soll jetzt «Türöffna» heissen.
«Ihre Untätigkeit ist der Sieg der andern!»
Gender Mainstreaming will die bestehende «Heteronormativität» aufbrechen, gemäss welcher die Welt von zwei Geschlechtern dominiert wird, die sich sexuell ergänzen. Sie kritisierte eine Diskriminierung aller Menschen mit unterschiedlichen sexuellen Ausrichtungen – mittlerweile werden über 60 unterschieden. Daher auch der Begriff «sexuelle Vielfalt», der bereits in zahlreiche Lehrpläne eingeflossen ist, mit der Konsequenz, dass Kinder in Schulen in ihrer Identität als Knaben oder Mädchen verunsichert werden. Sie werden sodann aufgefordert, ihre eigene sexuelle Identität zu klären. Vielerorts wagten Eltern nicht mehr, sich gegen eine solche Aufklärung zu wehren. Ihnen sagt Birgit Kelle: «Ihre Untätigkeit ist der Sieg der andern». Sie fordert Eltern auf, hinzusehen und wo nötig einzuschreiten. Denn noch seien genderkritische Eltern in der Mehrheit. Und diese dürfe sich den Genderismus nicht aufoktroyieren lassen.
Ohne demokratische Legitimation
Eine Hauptkritik von Kelle gilt der Tatsache, dass Gender Mainstreaming eine Top-Down-Strategie verfolgt. Ausgehend von der Frauenkonferenz der Uno 1995 in Peking sei der Genderismus über die Uno und die nationalen Regierungen und Behörden verbreitet worden. Über die Sprache, die Universitäten und Schulen werde er heute bereits den Kindern eingeimpft, via Lehrpläne, die diese Ideologie in allen Fächern zum Tragen bringen soll. Gender Mainstreaming habe jedoch weder eine demokratische Legitimation noch sei es wissenschaftlich haltbar. Darin unterstützt worden ist sie neulich in der NZZ am Sonntag durch einen Gastbeitrag des Frankfurter Biologieprofessors Hans Peter Klein.
Zur Webseite:
Schweizerische Stiftung für die Familie (SSF)
Birgit Kelle
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Datum: 27.05.2016
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet / idea Spektrum Schweiz