«Mut statt Angst, Liebe statt Verurteilen, Beten statt Reden...»
Livenet: Was war für Sie das Highlight des letzten Jahres?
Madeleine Häsler: Das grösste Highlight war für mich der Start der Evangelisationskampagnen «Life on Stage» in drei verschiedenen Regionen. Die Kombination von einer wahren Lebensgeschichte, aufgeführt durch ein Musical, mit anschliessender Botschaft des Evangeliums ist sehr zeitgemäss und zieht auch viele Christus-ferne Menschen an. Wir werden in diesem Jahr 2016 mit vielen Kirchen zusammen Grossevangelisationen durchführen und erleben, wie hunderte Menschen zu Jesus finden. Ich kann es kaum erwarten!
Weitere Highlights waren für mich aber auch die strahlenden Kinderaugen in der Schule, wenn ich im Religionsunterricht biblische Geschichten erzählte. Mit unseren eigenen drei kleinen Kindern hatte aber auch jeder Tag seine besonderen Highlights.
Was sind Ihrer Meinung nach im neuen Jahr besondere Chancen und Herausforderungen für uns Christen?
Wir Christen sind herausgefordert, im nächsten Jahr einen Unterschied zu machen. Mut statt Angst, Gastfreundschaft statt Rückzug, Liebe statt Verurteilen, Beten statt Reden, Hingehen statt zuhause oder in der Kirche zu bleiben. Nicht nur die tausenden Flüchtlinge, die entwurzelt und oft traumatisiert in unser Land gekommen sind, rufen uns zum Hingehen auf, sondern auch unsere Arbeitskollegen und Nachbarn, die Jesus noch nicht kennen und vielleicht gerade in einer Notlage stecken. Wir sind aufgerufen, anzupacken und hinzugehen, und stehen doch oft in Gefahr, uns in unserer christlichen Wohlfühloase einzukuscheln und uns nur um uns selber zu drehen. Wir müssen uns bewusst werden, dass die Menschen um uns herum Jesus brauchen. Wer erzählt ihnen von ihm, wenn nicht wir?!
Welche Herausforderung wartet 2016 voraussichtlich auf Sie persönlich?
Ich bin herausgefordert, nahe bei Jesus zu bleiben und täglich das zu tun, was er tun würde. Meine Hauptaufgabe ist es im kommenden Jahr, für meine kleinen Kinder da zu sein und ihnen die Liebe und Geborgenheit zu vermitteln, wie es nur eine Mutter kann. Sie sollen Jesus immer lieber gewinnen und an meinem Vorbild erleben, wie wir für die Menschen in unserem Umfeld da sind und von Jesus erzählen. Neben meinen Aufgaben als Leiterin und Lehrerin bin ich aber auch herausgefordert, meinem Mann den Rücken zu stärken und ihn zu ermutigen. Ausserdem liegt mit den Evangelisationskampagnen «Life on Stage» noch viel Arbeit vor uns.
Was liegt Ihnen für Ihr Land am meisten am Herzen?
Es gibt für mich nichts Schöneres als zu erleben, wie ein Mensch sein Leben Jesus anvertraut und dadurch Liebe, Vergebung, Heilung und Widerherstellung erlebt. Das verändert nicht nur sein eigenes Leben, sondern bringt Segen und Veränderung ins ganze Umfeld. Ich wünsche mir und bete, dass in unserem Land immer mehr Menschen zu Jesus finden dürfen.
Stichwort Flüchtlingsproblematik und Terror: Wie ist Ihre Position bei diesem Thema?
Wir Christen sind herausgefordert zu handeln: Mut statt Angst, Gastfreundschaft statt Rückzug, Liebe statt Verurteilen, Beten statt Reden, Hingehen statt zuhause oder in der Kirche zu bleiben. Jeder ist herausgefordert in seinem Umfeld anzupacken und zu den Flüchtlingen hinzugehen. Seit einiger Zeit besuche ich regelmässig mit meinen Kindern ein Asylheim mit Flüchtlingsfamilien aus Syrien. Nicht nur die Flüchtlingsfrauen und Kinder freuen sich riesig über unseren Besuch, sondern auch ich und die Kinder kommen jedes Mal bereichert nach Hause. Es ergeben sich Freundschaften und die Kinder lernen Dankbarkeit für all den Überfluss, den wir haben dürfen.
Zum Thema:
Dossier Neujahrsserie 2016: Vier Fragen an...
Datum: 10.01.2016
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet