«Gott hat den Frauen mehr als nur Schönheit anvertraut!»
Initiiert hat die Plattform Doris Lindsay. Die Schweizerin arbeitet heute im Ocean View Township in Kapstadt mit gefährdeten und kriminellen Teenagern und ihren Familien. Sie besucht jugendliche Straftäter im gefürchteten Pollsmoor-Gefängnis und erlebt Gottes Wirken und Heilung an dunklen und vergessenen Orten. Lindsay hat in ihrem Leben durch viele Erfahrungen gelernt, als Frau Leiterschaft wahrzunehmen. Heute will sie andere Frauen motivieren, ebenfalls mutig vorwärts zu gehen und sich leidenschaftlich für das Reich Gottes einzusetzen.
Leiterinnen erzählen von ihren Herausforderungen
«Gott hat den Frauen mehr anvertraut als nur Schönheit», schreibt Doris Lindsay auf der Website morethanpretty.net. «Er hat sie berufen, will sie formen und ihre Gaben entsprechend freisetzen.» Dies sei oft ein einsamer und steiniger Weg, besonders für die Frauen in leitenden Positionen. Deshalb seien gleichgeschlechtliche Vorbilder so wichtig. Es brauche «Leiterinnen, die ihnen vorausgehen und sie auf ihrem Weg mitnehmen und am realen Leben als Leitende teilhaben lassen.» Dies will das Portal morethanpretty.net erreichen, indem es Gedanken von Frauen, die leiten, einbringt.
Im aktuellsten Blog berichtet ICF-Pastorin Susanna Bigger, wie Gott sie immer wieder mutig macht, wenn sie selbst das Gefühl hat, keinen Mut mehr zu haben. Oder Tamara Boppart, die zusammen mit ihrem Mann Andreas «Boppi» Boppart Campus für Christus leitet, berichtet in ihrem Blogeintrag «Der Alltag hinter der Fassade» sehr ehrlich über die alltäglichen Kämpfe und Krämpfe einer Leiterin, Mutter und Ehefrau.
«Frauen dürfen sein, was Gott für sie vorgesehen hat»
Die Frauen, die auf morethanpretty.net ihre Blogs schreiben, seien alle Vorbilder für viele, betont Doris Lindsay. «Transparenz, Ehrlichkeit und Ermutigung sind Werte, die wir alle brauchen, um in unseren Aufgaben zu wachsen und um uns selbst zu reflektieren.» Und weiter ergänzt die Initiantin von «More than pretty»: «Frauen dürfen sein, was Gott für sie vorgesehen hat! Dies hat weniger mit ihrem Geschlecht zu tun, als vielmehr mit den Begabungen und Talenten, die Gott ihnen anvertraut hat. Gott beruft Männer UND Frauen, um ihm leidenschaftlich zu dienen!»
Ihren eigenen Weg, wie sie mehr und mehr ihre Berufung entdeckt hat, beschreibt Doris Lindsay selbst in ihrem Blog vom 17. Januar 2015. Diesen publiziert Livenet hier als Beispiel:
Potenzial entdecken
Doris Lindsay / Leiterin & Missionarin in Südafrika
Mutige Menschen haben schon früh an mich geglaubt! Mein Jugileiter, ein ca. 30-jähriger Familienvater, hatte mein damals noch verborgenes Potenzial erkannt. Als 16-Jährige, ich war seit kurzem in der Jugendgruppe aktiv, gab er mir die Gelegenheit, zu den ca. 60 Jugendlichen zwischen 16 und 30 Jahren zu sprechen. Ich bekam nicht mal ein Thema für meinen Input zugeteilt, sondern durfte einfach das «predigen», was mir auf dem Herzen war. Zu diesem Zeitpunkt war es «geistliche Kampfführung». So war ich voll Feuer und Flamme über diese Möglichkeit, etwas von meinem Herzen und meinen geistlichen Erkenntnissen zu teilen. Die Luft wurde heiss und ich kann mich erinnern, dass ich die ersten, die langsam einschlafen wollten, mit der Aussage wieder zum Leben holte, dass sie unbedingt frische Luft bräuchten, damit sie Gott noch besser kennen lernen könnten. Eingeschlafen war an diesem Abend niemand - dies nicht wegen meiner brillanten Rhetorik, eher aufgrund meines leidenschaftlichen Fensteraufreissens in der kalten Winternacht.
Mein Jugileiter war kühn. Zu diesem Zeitpunkt war es noch nicht anerkannt, dass Frauen predigen. Er gab mir eine Gelegenheit, die mein weiteres Gemeindeleben massgeblich prägte. Ich entdeckte, dass es mir nicht nur unglaublich Spass gemacht hatte etwas weiterzugeben, sondern dass Gott mich auch darin brauchte. Was mich jedoch noch mehr faszinierte, war die Lebendigkeit dieses Leiters. Er war hungrig nach Gott und schaute aus nach Menschen, die seine Leidenschaft für Jesus teilten. In mir fand er eine solche Person und er förderte mich.
Damals sprach noch niemand von Mentoring und Coaching, und strukturiert war seine Hinwendung zu mir sicher nicht. Doch er integrierte mich einfach in seine Familie. Ich durfte bei ihnen vor der Jugi essen und wenn ich in der Nähe war, fühlte ich mich immer als gerngesehener Gast und wurde in den Diskussionen für voll genommen. Seine Werte waren einfach: Annahme von Menschen und Risiko eingehen für Jesus! Dies hat sich in meinem Leben eingeprägt und ich habe es vielfach multipliziert. Es gibt nichts Besseres, als Menschen einfach anzunehmen und ihnen die Sicherheit einer Beziehung zu geben. Sie gleichzeitig jedoch herauszufordern, grosse Schritte zu gehen und Neues, auch Gewagtes auszuprobieren. Talente und Gaben werden erst entdeckt, wenn Möglichkeiten zum Ausprobieren geboten werden.
Menschen, die hungrig nach Jesus sind, haben das Potenzial, die Leidenschaft für Gott in anderen zu wecken! Dies kann durch viele verschiedene Arten geschehen, Sprechen vor Menschen ist nur eine davon!
Zur Webseite:
Blog «More than pretty»
Datum: 11.02.2015
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet / morethanpretty.net