Unschuldig im Gefängnis

«Gott nutzte die Situation wie bei Joseph»

Als Darryl Burton 1985 für einen Mord verurteilt wird, den er nicht begangen hat, ist er verzweifelt. Doch es vergehen 15 Jahre, bis er sich endlich wieder Gott zuwendet und sagt: «Wenn du mir hilfst, werde ich dir dienen!» Heute ist Darryl Pastor einer Mega-Gemeinde…
Darryl Burton

Darryl Burton wächst in einer christlichen Familie auf. Doch in seinen Teenager-Jahren hört der US-Amerikaner auf, in die Kirche zu gehen. Religion hat seine Erwartungen enttäuscht und so wird er immer skeptischer in Bezug auf Gott und den Glauben. Seine Grossmutter, welche die Veränderung bemerkt, warnt ihn: «Eines Tages wirst du Jesus brauchen… Ich hoffe, dass du dich dann an ihn erinnerst und ihn rufst!»

Unschuldig in den Knast

Darryl vergisst die Worte seiner Grossmutter – doch werden sie nur allzu bald Wirklichkeit. 1985 wird er von einem Gericht zur lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Der Grund: Er habe einen Mann ermordet. Dass das nicht stimmt, kann Darryl nicht beweisen. Zwei Zeugen lügen in ihren Aussagen und so kommt der junge Mann ins Gefängnis.

Doch auch hier erinnert er sich nicht an die Worte seiner mittlerweile verstorbenen Oma. Gott ist ihm weiterhin egal. «Die ersten 15 Jahre versuchte ich, alles aus meiner eigenen Kraft und Fähigkeit zu machen. Ich war natürlich total wütend, böse und frustriert über meine Situation und dass ich fälschlich im Gefängnis war…» Er schreibt über 700 Briefe an Abgeordnete, Anwälte und Aktivisten, die bekannt dafür sind, sich für unschuldig Inhaftierte einzusetzen – doch niemand hilft ihm.

«Wenn du mir hilfst,…»

Durch diverse christliche Gefängnisdienste und insbesondere einen Mann, der sich sieben Jahre lang um ihn bemüht, wird Darryl an seinen früheren Glauben erinnert. «Ich sagte: 'Ok, ich habe alles ausser Gott ausprobiert, jetzt habe ich nichts mehr zu verlieren…' Und ich forderte Jesus heraus: 'Wenn du wirklich lebst, dann zeig dich mir. Wenn du mir hilfst, werde ich dir dienen und der Welt von dir erzählen!'»

Endlich frei!

Und das Erhoffte trifft ein: Nach jahrelangem Warten setzt sich die Organisation Centurion Ministries für ihn ein. Und nach einem achtjährigen legalen Kampf geschieht das Wunder: Ein Richter entscheidet, dass im Prozess von 1985 konstitutionelle Fehler begangen wurden, Burton wird freigelassen.

Obwohl Darryl Burton 24 Jahre unschuldig im Gefängnis war, hat er Gott nie dafür beschuldigt. «Ich glaube, dass Gott diese Situation so genutzt hat, wie er es mit Joseph machte, als Joseph unschuldig im Gefängnis sass… 'Ihr wolltet mir Böses tun, aber Gott hat Gutes daraus entstehen lassen!' (Die Bibel, 1. Mose Kapitel 50, Vers 20) So sehe ich das. Ich habe Gott nie die Schuld gegeben, Gott hat mich nicht ins Gefängnis geworfen!»

«Gott nicht zu gehorchen, fordert einen hohen Preis…»

Als Burton endlich aus der Haft entlassen wird, fragen ihn verschiedentlich Menschen, ob er nicht Pastor werden möchte. Letztendlich macht er sein Abitur nach – er hatte die Schule nie abgeschlossen – und schreibt sich in ein Theologisches Seminar ein, um «zu lernen, was Pastoren denn so machen. Ich sagte mir: 'Ich bin in den Dienst berufen und da sollte ich Gott besser gehorchen, denn Gott nicht zu gehorchen, fordert einen hohen Preis.'» Im vergangenen Dezember hat er nun endlich den Abschluss gemacht und einen Titel als Pastor erhalten.

Bis an die Enden der Erde

Seine erste Stelle liess auch nicht auf sich warten: Die Church of Resurrection aus Kansas, eine Mega-Gemeinde mit 20'000 Mitgliedern, in der er zuvor ein Praktikum machte, hat ihn bereits in diesem Monat angestellt. Nun möchte er sich neben der Gemeindearbeit auch in die Gefängnisarbeit und den Dienst mit Ex-Häftlingen einbringen. «Meine Aufgabe ist es, ein demütiger Diener zu sein und das zu tun, was [Gott] von mir erwartet und was er mir erlaubt. Ich möchte einfach nur der Welt von Jesus erzählen, so wie ich es ihm versprochen habe. Was auch immer ich tun kann, um seine Botschaft über den Globus zu bekommen… Christus hat gesagt, dass wir an die Enden der Erde gehen sollen, wir haben also noch einiges an Arbeit vor uns!»

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Datum: 24.01.2016
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christian Post

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