Jordan Elliot

«Ich liebte das Adrenalin, wenn mich die Polizei verfolgte»

Drogen, Kriminalität, Gefängnis – das Leben des jungen Briten Jordan Elliot war geprägt von Dingen, die man im Lebenslauf eher nicht mit dem Leuchtmarker hervorhebt. Heute aber geht keine Gefahr mehr von ihm aus, er grüsst sogar Passanten auf der Strasse. Dies aus einem ganz besonderen Grund.
Jordan Elliot
Nick Russell
Jordan fand einen neuen Sinn im Leben.

Jordan Elliot wuchs bereits mit Problemen auf. «Ich hatte fünf Brüder und vier Schwestern. Als wir jung waren, musste uns Mutter alle alleine durchbringen – keiner unserer Väter war da. Die Gegend, in der wir lebten, war durchtränkt von Gang-Kultur, Verbrechen und Drogen. Es gab keinen Weg, um davon fernzubleiben.» Er traf sich mit älteren Jungs und begann, mit Drogen zu handeln und Dinge zu stehlen – sogar Autos und Motorrädern. «Ich liebte das Adrenalin, wenn mich die Polizei verfolgte.»

Nun, die Polizei mochte ihrerseits das Adrenalin geliebt haben, als sie Jordan erwischte. «Ich landete im Gefängnis, als ich 14 war. Ich betete, dass ich früh herauskommen würde und das geschah. Mit 16 war ich im Jahr 2008 wieder draussen. Und ich wollte nie dahin zurückgehen.»

22, aber wie 40

Nicht immer habe er seither eine Arbeitsstelle gehabt. «Doch ich wurde nie mehr kriminell. Ich gehe gern zur Arbeit. Zwar bin ich erst 22 Jahre alt, doch ich fühle mich wie 40, wegen allem, was ich erlebt habe. Man lernt aus solchen Sachen. Ich bin nicht stolz auf das, was ich getan hatte, doch es hat mich zu einer besseren Person gemacht. Da ist ein Licht am Ende des Tunnels.»

Seit er sieben Jahre alt ist, kennt er Nick Russell, einen Pastoren von «Church Army Evangelist». «Meinen achten Geburtstag feierte ich bei ihm zuhause. Wir kamen immer gut miteinander aus und er gab mir manch guten Rat. Und Nick hat sich nie von mir abgewandt. Er war immer wie ein Vater zu mir. Ich denke nicht, dass ich da wäre, wo ich jetzt bin, wenn Nick nicht gewesen wäre.»

«Heute grüsse ich»

«Wenn ich zurückblicke, stelle ich fest, wie sorglos ich war, ich überlegte nie, bevor ich handelte. Heute bedenke ich die Konsequenzen. Noch immer habe ich nichts Grossartiges getan, doch ich komme voran und es ist ein gutes Gefühl, Fortschritte zu machen.» Seine Kameraden aus dem früheren Leben würden immer noch krumme Dinge drehen. «Ich ermutige sie, Kurse zu machen und zu arbeiten.»

Nun hat er seine eigene kleine Familie, einen dreijährigen Sohn namens Harley. «Ich liebe ihn über alles und Vater zu sein hat mich viel gelehrt.»

Jesus zu kennen habe ihn nachhaltig verändert: «Ich denke nun anders über andere Menschen. Ich kann nicht mehr schlecht zu ihnen sein und zudem fühle ich mich glücklich. Ich grüsse sogar die Passanten auf der Strasse.»

«Ich spüre etwas»

«Ich bete nun die ganze Zeit. Als ich aus dem Gefängnis entlassen wurde, nahm ich an einem Programm von Nick teil. Später begann ich beim 'SuperKidz'-Programm am Sonntag mitzuhelfen, wir tranken Tee und lasen in der Bibel. Sobald Harley älter ist, wird es eine tolle Sache für ihn sein, ebenfalls daran teilzuhaben.»

Es sei schwierig zu beschreiben, «aber wenn ich bete, spüre ich in mir drin und in meinem Kopf etwas. Wenn du selbst gläubig bist, verstehst du, was ich meine. Viele sagen, dass sie das glauben, was sie sehen, doch darum geht es nicht – es geht darum, einen Glauben zu haben und an Gott zu glauben und er glaubt an dich.»

Video mit kurzem Zeugnis von Jordan (Englisch):

One - Jordan from Church Army on Vimeo.

Jordan's story as part of the 'One' series of films, sharing stories of faith from Church Army's projects.

Zum Thema:
Den kennenlernen, der Jordans Gebet erhörte
Er sass selbst zwei Jahre im Knast: Vom Kriminellen zum Evangelisten
Vom Kriminellen zum Pastor: «Wie ich echte Freiheit fand»

Datum: 31.07.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Inspire Magazine

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