«Gott ist das Beste, was mir passiert ist»
Ich bin in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen. Mein Vater trank viel, nahm Drogen und tyrannisierte uns. Zwei Mal bin ich wegen ihm von Zuhause abgehauen. Ich hasste ihn für das, was er uns antat, obwohl ich ihn natürlich auch liebte, er war ja mein Vater.
Als ich acht war, liessen sich meine Eltern scheiden. Meine Mutter war überfordert mit mir. Bei jeder Gelegenheit suchte ich Konfrontation und Streit, bis ich bei Pflegeeltern unterkam, die mir in ein normales Leben halfen. Jetzt wollte ich alles, was mich an meinen Vater erinnerte, abschütteln und strengte mich an, es im Leben zu etwas zu bringen. Ich träumte davon, zur Polizei zu gehen.
Auf der Karriereleiter
Tatsächlich wurde ich Polizist und arbeitete vorbildlich. Ich erhielt sogar besondere Auszeichnungen für meine Dienste und das spornte mich noch mehr an. Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich wertvoll bin.
Mein leiblicher Vater war zu dieser Zeit immer wieder im Gefängnis. Meine Mutter hingegen war zum Glauben an Jesus gekommen und erzählte mir zu jeder Gelegenheit, wie das ihr Leben verändert hat. Ich hatte aber kein Interesse an Gott.
Eines Tages geriet ich in einen heftigen Streit mit meinem Vorgesetzten. Ich weiss nicht warum, aber das löste wieder diese Rebellion aus, die ich schon als Kind in mir trug. Es war eine regelrechte Aggression gegenüber Vorgesetzten, der ich nicht mehr Herr wurde. Ich fing an Alkohol zu trinken und Drogen zu nehmen. Und ich hielt mich an keine Regeln mehr. Ich wurde bestechlich und nutzte meinen Dienstgrad aus, um an Drogen zu kommen.
Vom Gesetzeshüter zum Verbrecher
Als man mir auf die Schliche kam, wurde ich aus dem Dienst entlassen. Doch in den Jahren bei der Polizei hatte ich einiges gelernt und das nutzte ich für mein neues Leben als Krimineller. Ich brach in Läden ein, von denen ich wusste, dass es sich lohnen würde. Doch ich wurde erwischt und sass 18 Monate ein.
Kaum war ich frei, fing ich wieder an, einzubrechen. Und wieder wurde ich geschnappt. Als Wiederholungstäter erwarteten mich mindestens acht Jahre. Meine Mutter war so enttäuscht von mir, dass sie den Kontakt zu mir abbrach. Und auch sonst fühlte ich mich so verlassen, dass ich sogar überlegte, mir das Leben zu nehmen.
Veränderung im Knast
Der einzige, der mich im Gefängnis besuchte, war ein Pastor. Was er mir erzählte, erinnerte mich sehr an meine Mutter. Mir fiel alles wieder ein, was sie mir über Gott gesagt hatte, über seine Liebe, über Vergebung. Ich hatte viel Zeit nachzudenken und irgendwann wurde mir klar: Wenn Jesus mich wirklich liebt und einen Weg für mein Leben hat, dann möchte ich zu ihm gehören. Mein Leben sollte von jetzt an in seinen Händen liegen. Ich versöhnte mich auch wieder mit meiner Mutter.
Als ich nach acht Jahren frei kam, lag mein Vater im Sterben. Ich bin sehr dankbar, dass ich ihm in seinen letzten Stunden sagen durfte, dass ich ihm vergeben habe und dass Gott ihn liebt. So kurz vor seinem Tod fand auch er zu Jesus.
Die Gebete meiner Mutter haben mein Leben verändert. Heute kann ich sagen: Selbst der beste Tag ohne Jesus kann nie so gut sein, wie der schlimmste Tag, durch den Jesus einen begleitet.
John Collier ist inzwischen verheiratet und arbeitet in der Gefängnismission.
Datum: 15.03.2022
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / cbn.com