109-Jährige freut sich auf die Ewigkeit
Auf die Frage, wie sie geschafft habe, 109 Jahre alt zu werden, antwortet sie: «Ich weiss nicht, wie es so weit kommen konnte. Wahrscheinlich habe ich es der Kirche zu verdanken – und so manchem Liter Kirsch.» Sie trinke aber keinen Alkohol, sondern «mit dem Kirsch reibe ich meine Füsse, Beine, den Rücken und die Brust ein. Auch heute tue ich das noch regelmässig. Das hält mich gesund.»
Auch hat sie noch weitere Tipps: «Früh aufstehen, täglich beten, fleissig arbeiten und viele Früchte essen. Oft habe ich auch nur einmal pro Tag gegessen und zu jedem Essen einen Löffel Honig genommen. Auf Butter und sonstiges Fett verzichtete ich fast immer – das Herz hat nicht gerne Fettiges. Dafür habe ich den Salat immer schön mit Aromat gewürzt. So mochte ich ihn am liebsten. Fleisch habe ich praktisch nie gegessen. Nur ab und zu gab es eine Bratwurst oder ein Pastetli.»
«Es liegt an Gott»
Auf einem Tonbandgerät höre sie jeden Abend vor dem Schlafengehen eine Viertelstunde lang Kassette. «Vor allem Bibeltexte. Ich kann leider nicht mehr in die Kirche gehen, es würde nichts bringen. Ich höre nicht, was der Pfarrer sagt. Also drehe ich jetzt halt das Tonband auf.»
Sie habe sechs Geschwister gehabt, zwei seien aber früh gestorben. Warum sie so alt geworden ist, wisse sie nicht, sie glaube aber, dass es an Gott liegt.
Freude auf die Ewigkeit
Im April steht der 110 Geburtstag an. «Mal schauen, ob ich den noch erlebe», sagt sie in der «Aargauer Zeitung» auf die Frage, welche Träume sie noch habe. Und weiter: «Ich warte eigentlich nur noch darauf, bis ich abgeholt werde und hoffe, dass die Zeit schnell herumgeht.»
Ihr sei oft langweilig. «Meistens liege ich im Bett und mache Arm und Augenübungen. Noch vor zwei Jahren brauchte ich keinen Rollator und konnte mit dem Tram fahren. Das ist leider nicht mehr möglich. Daher möchte ich nicht mehr viel älter werden. Ich bin jetzt schon alt genug für den Himmel.»
Darauf freue sie sich: «Ich weiss, dass ich dort auf meinen Mann treffe und wir wieder beisammen sein und uns lieb haben können. Ich kann es kaum erwarten. Doch bis es so weit ist, muss ich halt geduldig sein und warten. Da kann man nichts machen. Es ist, wie es ist. Angst vor dem Tod habe ich keine.»
Die Ewigkeit werde wunderbar und schön. «Dort ist es sicher besser als auf Erden.»
Und auf die Frage «Steht für Sie fest, dass Sie in den Himmel kommen? Haben Sie keine Sünden?», antwortet Alice Roffler: «Jeder Mensch hat Sünden, doch die kann man abgeben und ein besserer Mensch werden. Meine habe ich auf jeden Fall abgegeben.»
Datum: 12.12.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch