«Als ich siegte, war mir Gott nahe»
Der brasilianische Formel 1-Rennfahrer Ayrton Senna gilt als einzigartigster Rennfahrer aller Zeiten. Der Film über das Leben und Sterben des Rennfahrers zeigt bislang Ungesehenes und zeichnet die rasende Karriere des Brasilianers mit eindrucksvollen Bildern nach. Senna redet in der ihm gewidmeten Dokumentation viel von Gott. Inszeniert wurde der Ayrton Senna-Film von Regisseur Asif Kapadia.
Beziehung zu Gott
Der Film «Senna» sei eigentlich ein «unmöglicher Dokumentarfilm», schwärmt die «Welt am Sonntag». Denn er porträtiere einen Helden, «grösser und zerbrechlicher als das Kino selbst». Je näher man der Figur Senna in diesem Streifen komme, «desto unglaublicher und fabelhafter wird sie». Der Autor ist beeindruckt vom bibelfesten Glauben des Brasilianers, für den beim Rennfahrer immer auch seine Beziehung zu Gott wichtig war.
Im Mittelpunkt des Filmes steht nicht zuletzt der tragische Tod des damals 34-Jährigen, der in seiner Heimat Brasilien für eine offizielle Staatstrauer von drei Tagen gesorgt hatte. Auf dem Höhepunkt seines Könnens verunglückte der dreimalige Weltmeister 1994 beim Grossen Preis von San Marino in Imola.
«Ich spürte Gottes Gegenwart»
Der Brasilianer Ayrton Senna gewann drei Weltmeistertitel in der Formel 1. Doch nicht nur als Sportler war er Vorbild, sondern auch als Mensch und Christ. «Gott hat mir die Chance gegeben, Formel 1 zu fahren», ist sich der junge Senna schon früh bewusst. «Jetzt gibt er mir Ruhe und Gelassenheit.» Es ist diese Coolness, die aus seiner engen Beziehung zu Gott quellt, die Senna zu einem Ausnahmesportler machte.
Verlor er Rennen, brachte ihn das näher zu Gott, gewann er, war er sich der Unterstützung von oben bewusst. Wer nicht an seinen Werten festhalte, auch wenn ihm Ungerechtigkeit widerfahre, könne gleich aufgeben, lernte der Fahrer. «Als ich siegte, war mir Gott ganz nahe, ich spürte seine Gegenwart». Sennas tiefe Gläubigkeit veranlasste seinen Rivalen Prost zu Spott, jagte jenem aber offensichtlich einfach nur Angst ein. Senna fahre wie wahnsinnig, weil er an Gott glaube und sich für unsterblich halte.
Der Unfall
Der damalige Formel-1-Arzt Sid Watkins hatte zu keinem Fahrer eine so innige Beziehung wie zu Senna. Er mochte dessen Bescheidenheit, «die bei Formel-1-Fahrern nicht gerade üblich ist», sagte Watkins. Am 1. Mai 1994 ging Senna für Williams beim Grossen Preis von San Marino in Imola an den Start. Sennas Wagen krachte schliesslich in einer Kurve in die Begrenzung und wurde fast zur Hälfte aufgerissen. Der Arzt Watkins war zum Zeitpunkt des Todes direkt bei Senna. Später berichtete der überzeugte Atheist: Senna habe zum Schluss geseufzt, und in diesem Moment habe ihn die Seele verlassen.
Die Liebe Gottes bleibt
Am Morgen seines Todestages habe Senna in der Bibel gelesen, erzählt seine Schwester Viviane. Er habe Gott um ein «grosses Geschenk» gebeten. Die Bibelstelle habe ihm gesagt, dass Gott ihm tatsächlich etwas schenken wolle, und zwar das Grösste, was ein Mensch bekommen könne: Gott selbst. Zum Schluss des Films wird der Grabstein Ayrton Sennas gezeigt: «Nichts kann mich trennen von der Liebe Gottes.» Und jedem ist klar, dass es auch diese Liebe zu Gott war, die Senna zu einem besonderen Menschen machte.
Erst der Tod des Brasilianers Senna sorgte für eine Zäsur. Im Anschluss wurden die Sicherheitsvorkehrungen an den Strecken und in den Rennboliden massiv erhöht. Seither ist in dieser Motorsportklasse kein Fahrer mehr gestorben.
Kurz vor diesem Unfall sagte Ayrton Senna: «Ich habe mich lange nicht für Religion interessiert. Doch vor vier Jahren wurde der Glaube in mir geweckt. Ich identifiziere mich völlig mit dem, was in der Bibel steht. Ich finde in ihr Antworten auf Fragen, die ich mir selber stelle.»
Zum Thema:
Den Gott kennenlernen, der ewiges Leben schenkt
Ayrton Senna - Trailer zum Film «Senna»
Bilder aus seinem (Rennfahrer)Leben (Youtube)
Datum: 13.05.2011
Autor: Bruno Graber
Quelle: pro / Welt am Sonntag / Livenet