Aarti Sequeira

Zwischen den Kulturen

Aarti Sequeira moderiert eine Kochshow und verbindet Kulturen.
In einer indischen Minderheit geboren und in Dubai in einem fremden Land aufgewachsen, sah sich Aarti Sequeira stets zwischen den Kulturen. Heute verbindet die Kochshow-Moderatorin die Menschen über das Essen.

Aarti Sequeira kam in der indischen 15-Millionen-Stadt Mumbai zur Welt. «Ich wuchs später im Nahen Osten in Dubai auf, besuchte dort eine englische Schule und ich habe heute noch einen leichten Akzent.»

Sie lebte jeweils zwischen den Kulturen. «In Indien leben mehrheitlich Hindus. Unsere christliche Konfession mit unseren eigenen Bräuchen ist klein. Und in Dubai war ich weder Araberin noch Engländerin.»

Gleichzeitig weckte dies ihn ihr den Wunsch, im Gespräch mit anderen Menschen jeweils eine Gemeinsamkeit zu finden, «damit wir uns verbunden fühlen können».

Nach der Schule zu «CNN»

Während des ersten Golfkrieges war sie fasziniert von der Arbeit, die Journalisten leisteten. «Sie setzten buchstäblich ihr Leben aufs Spiel, nur damit die Wahrheit gehört werden konnte. Das bewegte mich als Elfjährige – das wollte ich auch tun», erinnert sich Aarti Sequeira. Sie besuchte eine Journalistenschule und bekam die unglaubliche Gelegenheit, direkt danach bei «CNN» zu arbeiten.

Dort verliebte sie sich in Brendan. «Er ist Schauspieler und zog nach dem Studium nach Los Angeles, während ich mittlerweile in New York arbeitete und erfolgreich geworden war. Wir heirateten und ich zog ebenfalls nach L.A. … ich dachte, dass ich ja überall über News berichten kann; so würden wir beide unsere Träume leben können.»

«Wer war ich jetzt noch?»

Ein paar Monate später hatte sie jedoch noch immer keine Arbeit gefunden. «Ich fing an, mich wertlos zu fühlen, denn meine Identität war stark davon geprägt, beruflich etwas zu erreichen und Journalistin zu sein. Beides war nun nicht mehr da – wer war ich denn jetzt noch?»

Die beiden begannen, in eine christliche Gemeinde zu gehen. «Der Pastor sprach in einer Weise über Gott, die ich nie zuvor in Betracht gezogen hatte: Als ein Wesen, das allmächtig und allwissend war, aber auch allliebend, der Inbegriff von Güte und dass er so verliebt in mich war, dass er mich kennenlernen wollte.» Sie lernte weiter, dass ihre Identität darin bestand, seine Tochter zu sein.

Beter vor dem Kochen

Sie kochte schon immer gern und verband gerne das Essen, das ihr Mann mochte (er hat Wurzeln in den USA, Irland und Deutschland) mit dem ihrer eigenen Herkunft sowie jenem von Los Angeles.

Nun begann sie, vor dem Kochen zu beten. So wurde der Küchenboden in heiligen Boden verwandelt. «Ich hatte das Gefühl, dass Gott mich lehren und mir beim Schneiden des Gemüses, beim Brutzeln des Knoblauchs und solchen Dingen begegnen würde. Er erinnerte mich daran: ‘Ich bin der Schöpfer und du bist nach meinem Ebenbild geschaffen. Wenn du kochst, bist du es, der aus mir heraus handelt.’»

Wenn man beim Kochen das Heilige darin versteckt finde, finde man es auch beim Wäsche machen, beim Fahren zur Arbeit oder wenn man mit einer schwierigen Situation zu tun habe.

Die «Aarti Paarti» beginnt

Sie startete eine YouTube-Kochshow namens «Aarti Paarti», ihr Mann führte Regie. Bald sagten die Leute: «Du solltest dich bei ‘Food Network’ für die Sendung ‘Food Network Star’ bewerben – wenn du gewinnst, bekommst du deine eigene Kochshow.»

Das wollte sie nicht, «ich dachte, dass ich mich auf keinen Fall im nationalen Fernsehen demütigen lassen will. Aber Gott hatte andere Pläne. Ich bewarb mich, ich kam bis ins Finale … und gewann.»

Lernen durch französische Zwiebelsuppe

Eines ihrer Lieblingsgerichte ist die französische Zwiebelsuppe. «Ich fühlte mich lange selbst wie eine Zwiebel, wie ein unscheinbares Stück Obst oder Gemüse. Bei der Zwiebel beginnt man mit dem Wegschälen.» Präzise wird sie dann zurechtgeschnitten und in Hitze und Fett karamellisiert…

«Und plötzlich verwandelt sie sich in etwas Süsses. Dann fügt man Hühnerbrühe und Rinderbrühe sowie Essig hinzu und vielleicht einen Hauch Zucker, und dann hat man diese herrliche Schüssel Suppe.» Das erinnert Aarti Sequeira an Gott, der die unscheinbare Zwiebel zurechtformt.

«Gib Gott fünf Minuten»

Früher habe sie das Gefühl gehabt, «dass meine stille Zeit mit Gott jeden Tag sehr aufwendig aussehen musste. Mit Bibel, Studienbibel und der Konkordanz auf meinem Handy sowie siebzehn verschiedenen Textmarkern und dem Notizbuch.» Dazu reichte es ihr nicht an jedem Tag. «Dann hatte ich das Gefühl, dass der Herr sagte: ‘Gib mir jeden Tag fünf Minuten.’»

Heute benutze sie einen Timer dazu. «Mir scheint, dass Gott mich in diesen fünf Minuten sehr stark verändert.»

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Datum: 29.01.2024
Autor: Jesus Calling / Daniel Gerber
Quelle: Jesus Calling/ Übersetzt und bearbeitet von Jesus.ch

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