«Wie man zu einem sinnerfüllten Leben findet»
Wir führten ein Interview mit Peter Höhn zu seinem Buch «Glauben mit Herz – Leben mit Sinn»:
Jesus.ch: Peter Höhn, warum haben Sie dieses Buch geschrieben?
Peter Höhn: Weil ich drei Dinge entdeckt habe:
- Gott ist ein Gott des Lebens – und nicht der Religion
- Sinnerfülltes Leben ist eine Frage des Glaubens
- Glaube ist eine Frage des Herzens.
Mit meinem Buch möchte ich Menschen motivieren, Gott mitten im Leben und gleichzeitig im eigenen Herzen zu suchen und zu finden. In der Gewöhnlichkeit des Alltags, im «Leiden» an den Mitmenschen und in den Kämpfen mit den eigenen Ängsten und Abgründen.
Der Schlüssel ist der Herzensdialog mit Jesus und das aufmerksame Hinhören auf sein Wort. Dazu gibt das Buch praxiserprobte Anstösse. Wer diesen Herzensdialog mit Gott wagt, wird immer mehr den Zugang zum eigenen Herzen finden. Woraus wiederum die Quelle des Lebens fliesst, wie es Sprüche, Kapitel 4,Vers 23 heisst. Und er wird mit seinen Nächsten erlöste Beziehungen leben und in dieser Welt seiner Berufung folgen können.
In dem Buch reden Sie in einem sehr persönlichen Plauderton über Glaubenssachen, warum tun wir uns heute im allgemeinen so schwer damit?
Weil wir so furchtbar religiös sind – und denken, Gott sei es auch! Ich begegne vielen Menschen – ob gläubige oder andersgläubige –, die sich ganz tief drin vor Gott fürchten. Sie möchten, dass er ihnen hilft, sie in den Himmel bringt. Gleichzeitig haben sie Angst, dass er ihnen zu nahe kommt oder zu viel von ihnen erwartet. Oder sie verbringen viel Zeit mit religiösen Aktivitäten, von denen sie denken, dass das einfach dazugehöre, aber insgeheim langweilen sie sich zu Tode.
Nur eines tun sie nicht: Sie gehen nicht hin und fragen Gott selbst nach, wie er sich denn das mit meinem Leben gedacht hat – mit meiner Arbeit, Ehe und Familie, Freizeit, Finanzen und so weiter. Und wie das alles mit echtem Leben gefüllt werden kann. Gott ist uns in Jesus nahegekommen, ist Mensch geworden. Das könnte uns doch ermutigen, selber immer mehr «normal», natürlich, offen und ehrlich zu kommunizieren – sei es im Herzensdialog mit Gott, aber auch im zwischenmenschlichen Umgang.
Warum finden Sie Beten so wichtig?
Wenn wir nicht mit Gott reden, bleiben wir auf Distanz. Es findet keine wirkliche Begegnung und Beziehung statt. Es «lebt» nicht. Deshalb ist es so wichtig, dass wir lernen mit Jesus (und auch miteinander) über das echte Leben zu reden: darüber, was in unserem Herzen ist. Darüber, woran wir leiden. Darüber, was uns echt bewegt und in uns echt lebendig ist.
Sie schreiben davon, «Jesus einfach ins Herz hineinzulassen» – das klingt toll, aber wie soll das gehen?
Vielleicht reicht es, Jesus mal an mein Herz heranzulassen, aber zugleich den Herzensdialog mit ihm aufzunehmen. Dafür ist es wichtig, dass wir alte, vielleicht auch schmerzliche und irritierende Erfahrungen mit der Kirche und dem Glauben zurücklassen – wir können uns hinter solchen Erfahrungen nämlich auch verschanzen.
Es geht darum, sozusagen nochmals neu anzufangen, uns einfach und unverkrampft, aber mit Demut und Lernbereitschaft auf einen eigenständigen Weg zu machen unter dem Motto: «Herr, Jesus Christus, ich möchte dich wirklich aus erster Hand kennen lernen, ich möchte wissen, was es mit dem Glauben auf sich hat. Sprich du zu mir, was ich jetzt da, wo ich anstehe, hören soll und was für mein Leben wichtig ist.» Und dann gilt es auch still in sich hineinzuhören, vielleicht auch aufzuschreiben, was er zu unserem Herzen spricht, und es dann auch umzusetzen.
Zum Thema:
Jesus kennenlernen
Datum: 05.09.2012
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Livenet