Fernsehen bei Kindern unter drei Jahren wurde mit schlechteren Fähigkeiten beim Lesen und Rechnen bei Sechs- und Siebenjährigen in Zusammenhang gebracht. Die Forscher wiesen nach, dass jede Stunde des durchschnittlichen täglichen Fernsehens bei Kindern unter drei Jahren eine negative Auswirkung auf die Testergebnisse beim Rechnen, Erkennen und Verständnis beim Lesen hatte. Bei der Gruppe der Drei- bis Fünfjährigen schien Fernsehen für das Lesen und für Fähigkeiten im Bereich Kurzzeitgedächtnis von Vorteil zu sein. Frederick Zimmerman, Leiter des Kinder-Gesundheitszentrums der Universität in Washington, und sein Team nannten eine Reihe von möglichen Ursachen. Eine Erklärung geht davon aus, dass durch das Fernsehen weniger Zeit für andere erzieherische oder spielerische Aktivitäten bleibt. Eine andere macht die intensiven Bilder und Geräusche des Fernsehens für Schäden am sich rasch entwickelnden kindlichen Gehirn verantwortlich. Auch Elizabeth Sowell, Neuropsychologin der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA), erklärt den Zusammenhang in der Zeitung `USA Today` mit der schnellen Entwicklung des kindlichen Hirns in den ersten Lebensjahren. Von Tierstudien sei bekannt, dass eine stimulierende Umgebung Veränderungen im jungen Hirn mit sich bringt. „Das Gleiche ist möglich durch die schnelle Folge der TV-Bilder bei Kleinkindern“, vermutet Sowell. An der Studie nahmen 1.797 Kinder teil. Die aktuelle Studie bestätigt bestehende amerikanische Empfehlungen, wonach Kinder unter zwei Jahren nicht fernsehen sollten. Fernsehen bei Drei- bis Fünfjährigen schien die spätere Lese- und Schreibfähigkeit zu unterstützen. Eine weitere Studie in der gleichen Ausgabe der "Archives of Pediatrics and Adolescent Medicine" untersuchte die Auswirkungen des Fernsehens auf ältere Kinder. Ein Team der University of Otago wies nach, dass bei jenen Fünf- bis Elfjährigen, die am meisten fernsehen, ein positiver Schulabschluss am wenigsten wahrscheinlich war. Eine dritte Studie mit achtjährigen kalifornischen Schülern zeigte, dass Kinder, die über einen Fernseher, aber keinen Computer in ihrem Zimmer verfügten, bei Tests hinsichtlich der schulischen Fähigkeiten am schlechtesten abschnitten. Kinder die keinen Fernseher, aber den Zugang zu einem Computer hatten, schnitten am besten ab.
Datum: 17.09.2005
Quelle: KEP